Donnerstag, 28. Juli 2011

Kleine Liste: Comic-Verfilmungen - The Good, The Bad and the Ugly


"Ice to see you!"


10 Comic-Verfilmungen, die auch wirklich gute Filme sind:

1. The Dark Knight (2008)*
2. Batman (1989)**
3. Spider-Man 2 (2002)***
4. X-Men 2 (2003)***
5. Hellboy 2 (2008)***
6. Iron Man (2008)
7. Kick-Ass (2010)
8. Sin City (2005)
9. V for Vendetta (2006)
10. Constantine (2005)

* in etwa gleich gut wie Batman Begins
** nur etwas besser als Batman Returns
*** jeweils deutlich besser als ihre schon guten Vorgänger

10 extrem enttäuschende oder einfach nur grottenschlechte Comic-Verfilmungen:

10. Daredevil (2003)
9. Spider-Man 3 (2007)
8. The Punisher (2004)
7. The Last Airbender (2010)
6. The Spirit (2008)
5. Spawn(1997)
4. Ghost Rider (2007)
3. Steel (1997)
2. Batman & Robin (1997)
1. Catwoman (2004)

Schockierende Filme

Eine kleine Liste von Filmen, die selbst mich als abgestumpften Filmjunkie noch geschockt, beschäftigt und/oder mit einem ekligen Gefühl in der Magengegend zurückgelassen haben. Trotzdem sind es alles durchweg gute und herausfordernde Filme, die ich hiermit (abgesehen von Irreversibel) fast uneingeschränkt empfehlen möchte.

The Shape of Things

Adam ist introvertiert, dicklich und eher unauffällig. Als er die aufregende und unberechenbare Evelyn kennen lernt, verliebt er sich schnell Hals über Kopf. Evelyn treibt ihn dazu an sich anders zu präsentieren, gibt ihm nicht nur neue Kleidung, sondern auch ein gestärktes Selbstbewusstsein. Adams bester Freund Phil ist irritiert von dem plötzlich zunehmend gutaussehenden Freund, der sich nicht mehr alles gefallen lässt, aber dessen Verlobte Jenny ist begeistert vom neuen Adam. Während Evelyn die Transformation von Adam immer weiter voran treibt, kommt er Jenny langsam näher...Was wie ein gutes Beziehungsdrama beginnt, entpuppt sich im für mich absolut überraschenden und schockierenden Finale als etwas ganz anderes...mehr will ich aber nicht verraten, um den Filmgenuss nicht zu verderben.

Martyrs

Martyrs ist eine Tour de Force in zwei Akten. Der erste Akt wirkt wie ein typischer Rache-Thriller mit einigen Gore- und Gruselelementen. Lucie entkommt als Kind nur knapp den Peinigern, die sie über lange Zeit gefoltert und misshandelt haben. In dem Kinderheim, in dem sie danach untergebracht wird, bleibt Anna, ebenfalls Missbrauchsopfer, die einzige Freundin und Familienersatz des traumatisierten Mädchens. Anna versucht Lucie zu beschützen, doch diese wird immer wieder heimgesucht von dem Geist eines Mädchens, dass sie bei ihrer Flucht zurücklassen musste und das ihr scheinbar weitere Verletzungen zufügt so lange sie die Täter von damals nicht findet und bestraft.
Der Film setzt nach diesem kurzen Vorspann ein im Haus einer scheinbar normalen Familie mit zwei Kindern, die gerade alltägliche Dinge besprechen als Lucie das Haus stürmt und ohne Vorwarnung alle darin umbringt. Die telefonisch herbeigerufene Anna ist sich ebenso wie der Zuschauer nicht sicher, ob die ermordete Familie überhaupt schuldig war, versucht aber bei der Beseitigung der Opfer zu helfen. Die Brutalität dieser Eingangsszenen, gepaart mit der Unsicherheit des Zuschauers, was hier eigentlich vor sich geht und die wirksam eingestreuten Schockeffekte, die Lucies geisterhafte Peinigerin mit sich bringen, sind schon genug Horrorelemente für zwei gewöhnliche Filme. Aber was im zweiten Akt von Martyrs passiert, erhebt den Film über vergleichbare Schocker. Ohne zu viel verraten zu wollen, lässt der Film in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele blicken und ist von einer Brutalität erfüllt, deren scheinbare Sinn- und Emotionslosigkeit, das ganze noch unheimlicher macht. Zum Schluss paart der Film zutiefst abstoßende Anblicke mit einem quälend ungewissen Ende, das den Zuschauer noch lange beschäftigen wird. Einer der wenigen Filme, bei dem mir danach der Weg durch den dunklen Flur Unbehagen bereitete...

2:37

2:37 hat zu Beginn große Ähnlichkeiten zu Gus Van Sants Amokläufer-Drama Elephant (der auch in diese Liste passen würde) und wurde deshalb von vielen bereits von vornherein als bloße Kopie abgetan. Der Zuschauer beobachtet den scheinbar langweiligen Alltag von fünf Highschoolschülern in Australien. Die erste Szene des Films, in der ein Lehrer unter einer abgeschlossenen Toilettentür Blut entdeckt, ist auch gleichzeitig das Ende des Films und durchbricht den Schulalltag auf unerwartete Weise. In seiner restlichen Laufzeit beleuchtet der Film die Stunden vor dieser Szene aus der Sicht aller Protagonisten, die wie schnell klar wird, alle ausreichende Motive hätten sich etwas anzutun. Das schockierende an diesem Film ist aber nicht nur das überraschende Ende, sondern auch andere Szenen, die schonungslos offenlegen, was sich hinter der Fassade dieser scheinbar so normalen Schüler verbirgt. Zusätzlich wird das Filmgeschehen unterbrochen von Interviews mit den Protagonisten in denen sie offen und ehrlich von ihren realistischen Plänen und naiven Träumen nach der Schule sprechen. Der Film ist dabei sicherlich nicht immer ganz glaubwürdig, zeigt aber in überspitzter Form, was nicht nur an dieser fiktiven Schule, sondern auch an echten Schulen geschieht und geschehen könnte.

Requiem for a Dream

Vor knapp zehn Jahren war ich bei Freunden auf einer Lan-Party und um die Zeit totzuschlagen bevor es losging, machte ich den Fehler mir Requiem for a Dream auszuleihen. Die nächsten 1 ½ Stunden saß ich mit Kopfhörern im Ohr in einem nur vom hektischen Flackern der Monitore erhellten Kellerraum und schaute mit zunehmenden Unbehagen diesen Film. Der Rest der Nacht war dann auch irgendwie gelaufen...
Der Film hat eine plakative „Drogen sind böse“-Message und könnte so auch in Schulen laufen (was sicher effektiver wäre als herkömmliche Aufklärungsarbeit). Diese recht simple Botschaft wird jedoch audiovisuell meisterhaft umgesetzt und von überraschend guten Darstellern bis zum äußerst bitteren Ende glaubwürdig vermittelt.

Harry lebt mit seiner Freundin Marion und seinem besten Freund Tyrone als Kleindealer ein sorgloses Leben von einem High zum nächsten. Geld für die Drogen stiehlt er auch schon mal von seiner wehrlosen Mutter, die ein einsames Leben vor dem Fernseher fristet. Harry und Tyrone versuchen ihre Träume vom Wohlstand wahrzumachen, indem sie mehr und mehr Heroin strecken und dealen. Doch ihre eigene Sucht und fehlender Drogennachschub treibt sie immer weiter in Schulden, die Unterwelt und die eigene Abhängigkeit. Harrys Mutter dagegen versucht für eine vermeintliche Kandidatur in ihrer Lieblings-Quiz-Show abzunehmen und wird von den verschriebenen Appetitzüglern erst in die Abhängigkeit und dann in Wahnvorstellungen und zunehmenden Realitätsverlust getrieben.
Der abwechselnd fiebrig nervöse und dann wieder höchst dramatische Soundtrack von Clint Mansell (der leider durch übermäßigen Gebrauch in Hollywood langsam etwas abgenutzt ist) und die von schnellen Schnitten, diversen Effekten und grellen Farben geprägten Bilder, spiegeln die Hochs und Tiefs des Drogenrauschs eindrucksvoll für den Zuschauer. Das unvermeidliche, schlechte Ende für alle Beteiligten nach einer kurzen Phase des trügerischen Glücks (oder Highs) ist durch seine Vorhersagbarkeit nicht weniger schockierend, denn die Kamera hält bei der abschließenden Montage der körperlichen und seelischen Konsequenzen des Drogenkonsums der Protagonisten sadistisch lange drauf und lässt den Filmzuschauer mit einem sehr unangenehmen Gefühl zurück.

Verblendung

Verblendung ist die Verfilmung des ersten Teils der überaus erfolgreichen Millenium-Trilogie-Romane von Stieg Larson. Es ist ein überaus spannender und wirkungsvoller Thriller. Um das Unbehagen zu verstehen, dass dieser Film bei mir auslöst, sollte man mit seinem Titel beginnen. Die Übersetzung des Originaltitels ist „Männer, die Frauen hassen“ und damit eindeutig treffender als der faule deutsche Titel. Larson wollte mit seinen Büchern auch auf die alltägliche Gewalt gegen Frauen aufmerksam machen und so ist auch der erste Film voll von Männern, die Frauen zutiefst hassen und erniedrigen.

Der in Ungnade gefallene Wirtschaftsjournalist Mikael Blomkvist wird von dem im Ruhestand lebenden Wirtschaftsboss Henrik Vanger damit beauftragt nach seiner vor 40 Jahren verschwundenen Nichte Harriet zu suchen. Vanger ist überzeugt davon, dass jemand aus seiner eigenen Familie in das Verschwinden verwickelt ist und so beginnt Blomkvist seine Recherchen auf der abgeschiedenen Insel, die nur von der Familie bewohnt wird. Die eigentliche Heldin des Films ist aber die Hackerin Lisbeth Salander, die Blomkvist bei seinen Ermittlungen unterstützt. Nach einer Gewalttat im Kindesalter wird Lisbeth ihr ganzes Leben lang von Psychologen und Vormündern immer mehr zum Opfer gemacht bis sie schließlich bei einem äußerst sadistischen Vormund landet, der seine Macht über Lisbeth und ihr Geld schamlos ausnutzt. Die Szenen der seelischen und sexuellen Gewalt gegen Salander sind für den Zuschauer in ihrer Direktheit kaum auszuhalten und erfüllten mich mit Scham dem männlichen Geschlecht anzugehören. Das langsame Ausbrechen Lisbeths aus der Opferrolle mündet in einem Gewaltakt gegen ihren Vormund, der fast ebenso unangenehm anzuschauen ist, einen jedoch mit einer dann fast schon wieder beunruhigenden Genugtuung erfüllt.
Die Haupthandlung führt Blomkvist und Salander schließlich zu einer Serie von äußerst brutalen Frauenmorden und einem blutigen, nervenaufreibenden und endgültig überraschenden Ende. Danach bleibt zwar das unangenehmes Gefühl in der Magengegend noch eine Weile erhalten, aber ebenso die Erkenntnis einen der seltenen Filme gesehen zu haben in dem emanzipierte und starke Frauen sich selbstständig aus ihrer aufgezwungenen Opferrolle befreien.

Irreversiblé (Achtung wer den Film noch sehen möchte, nicht lesen!)

Eigentlich gibt es keinen Grund Irreversibel zu empfehlen, es sei denn aus sadistischer Gemeinheit. Schon beim Anschauen war der Film damals für mich mehr als eine Art Mutprobe gedacht, denn natürlich halte ich ja denn angeblich so krassen Film aus. Viele betrachten Irreversibel als Kunst, aber für mich war es einfach zu viel. Der Zuschauer sieht in umgekehrter Reihenfolge eine Nacht, die das Leben und die Zukunft eines glücklichen Paares, dass ein Kind erwartet, für immer zerstört. Anstrengende Farben, schnelle Schnitte und eine meist hässliche Kulisse erfüllen den Film. Und dann ist da natürlich noch die Szene, in der der Protagonist dem vermeintlichen Vergewaltiger seiner Freundin mit einem Feuerlöscher den Schädel zu Brei schlägt (während der echte Täter das Ganze amüsiert beobachtet) und die eben genannte, schmerzhaft lange Vergewaltigungsszene, die die schwangere Frau ins Koma und die meisten Zuschauer wohl fast zum Erbrechen bringt. Bei all dem bleibt die Kamera in schonungslosen Nahaufnahmen dabei und am Ende sieht der bereits vollkommen geräderte Zuschauer dank der umgekehrten Reihenfolge der Szenen plötzlich noch einen Moment des Liebesglücks des Paares, das der Filmemacher im ganzen Film zuvor zerstört hat.
Die größte „Leistung“ des Films ist für mich seine Einprägsamkeit. Abgesehen von meinen absoluten Lieblingsfilmen gibt es keinen Film aus dem ich Details auch noch über 5 Jahre nach dem Schauen so gut abrufen kann. Der Film hat sich wie kein anderer in mein Gehirn eingebrannt – Leider.

Sinnlose Informationen: Titel in der Filmindustrie

Jeder, der schon mal einen kompletten Filmabspann im Kino betrachtet hat, sei es um den Film in Ruhe sacken zu lassen oder in der Hoffnung auf eine weitere Szene nach dem Abspann (Hallo Marvel Comic-Verfilmungen) wundert sich was hinter den unzähligen Titeln steckt, den die Mitarbeiter des Films tragen. Was zur Hölle machen eigentlich die 15 „Producer“ und was soll denn bitte ein „Gaffer“ im Kontext eines Hollywoodfilms sein? Deswegen hier mal eine kurze Erklärung der wichtigsten und/oder obskursten Titel* (die sich nicht von selbst erklären):

Producer: Produzenten überwachen, steuern und verantworten ein Filmprojekt von der Planungsphase (Sicherung von Rechten, Schauspieler-Casting uvm.) bis zur Fertigstellung (Post-Produktion, Marketing). Sie sind für Kostenkalkulation, Finanzierung und Organisation eines Projekts verantwortlich. Oft sind sie darüber hinaus auch kreativ oder finanziell in einen Film involviert. 

Executive Producer: Ist einer der Producer, der eine wichtigere Rolle für das Projekt hatte, etwa durch Initiierung des Projekts oder die Sicherung von Geldmitteln und wichtigen Stars. Oft erhalten auch die Hauptdarsteller eines großen Films oder Buchautoren, auf deren Werk der Film basiert, ihre Anerkennung durch einen solchen Titel. 

Line Producer: Überwacht direkt das tägliche Filmgeschehen auf dem Set, hilft dem Regisseur vor Ort bei der Organisation und Finanzierung des Drehs. 

Production Designer: Verantwortlich für den Look eines Films. Nach Absprache mit Regisseur, Produzenten und Kameramann ist er verantwortlich für alle Bereiche, die das Aussehen des Films beeinflussen und instruiert das dafür verantwortliche Personal (Kulissen, Kostüme, Special Effects usw.) 

Focus Puller: Sorgt für ein konstant scharfes Bild beim Filmen. 

Clapper Loader: Assistiert den Kameraleuten durch das Laden des rohen Films in die Kameras, die Positionierung der Schauspieler in den Szenen und die Bedienung der Klappe (und Action!) zu Beginn jeder Szene.

Grip: Konstruieren, pflegen, bedienen und überwachen Geräte, die Kameraleute für bestimmte Szenen brauchen (Von einfachen Stativen über Kräne bis hin zur Montage von Kameras an Helikoptern o.ä.). Darüber hinaus sind die Grips in den USA noch für alle Installationen der Setbeleuchtung verantwortlich, die nicht die Elekronik selbst betreffen. 

Gaffer: Elektriker, der für die Planung und den Aufbau der Setbeleuchtung verantwortlich ist 

Best Boy: Assistieren dem Gaffer oder Grip bei ihrer Arbeit, von der Überwachung der Installationen bis hin zur Sicherheit und Rückgabe von Equipment. 

Boom Operator: Platziert und hält Mikrofone, die in den Filmszenen die Geräusche und Dialoge einfangen.



* Alle Angaben ohne Gewähr auf Vollständigkeit oder Richtigkeit ;)

Die besten Reden/Monologe aus Film & TV

Ich bin ein großer Fan von mitreißenden Reden und Monologen. Sie sorgen für Gänsehaut und haben auch unabhängig vom Gesamtprodukt einen hohen Wiederanschauungswert. Schauspieler, die diese Kunst beherrschen schaffen es den Zuschauer durch eine solche Szene auch ohne Kontext aus dem Alltag und in das Geschehen zu versetzen. Lange Rede, kurzer Sinn, meine Lieblingsmonologe und -Reden after the jump:

Dienstag, 26. Juli 2011

Meine Lieblingsmusik aus der ersten Jahreshälfte 2011 (in jeweils 1-2 Sätzen)

Des Ark – Don't rock the boat, sink the fucker
Mit brutaler Ehrlichkeit singt Songwriterin Aimee Argot Texte über Sex und Liebe, zeigt dem Zuhörer ihre Verletzlichkeit und Wut, manchmal mit ganzer Band, meistens nur begleitet von einer Akustikgitarre.

Austra – Feel it Break
80er-Hommage und Synthie-Pop, aber auch moderne Elektronik, voller Drama und Pathos aber immer auch tanzbar, toller Mix!

Bon Iver – Bon Iver
Deutlich weniger spartanisch als das tolle Debüt, aber trotzdem wieder zum heulen schöne Songs voller Melancholie und Sehnsucht.

Mire Kay – Fortress (EP)
Nachfolgeband der viel zu unbekannt gebliebenen Band Audrey. Zwei Schwedinnen mit engelhaften Stimmen singen begleitet von Gitarre und Cello wunderschöne Polballaden mit leichter Post-Rock-Schlagseite.

EMA – Past Life Martyred Saints
Im Zentrum dieses ambitionierten Solodebüts stehen Erika Andersons vielseitige Stimme und ihre verzerrten Gitarrenriffs. Darum webt sie Songs, die eindrucksvoll fragile Folkmomente mit Noiseausflügen und Elektronikspielereien zusammenbringen.

Oathbreaker - Mælstrøm
Metallischer Hardcore, der an Converge und Rise and Fall erinnert und sich dank unglaublich wütender Shouterin und grandios heftigem Sound deutlich aus der Masse hervorhebt.

Liturgy – Aesthetica
Wenn man die Schöpfer dieses Albums mal ausblendet bleibt ein extrem spannendes Black Metal-Album, dass einen sofort mit seiner fiebrigen Euphorie in den Bann zieht.

Twin Atlantic – Free
Ein schottischer Akzent macht alles besser, auch unverschämt poppigen Alternative Rock. Extrem hohes Ohrwurmpotential und sympathische Aussprache bei maximalem Pathos!

Book of Black Earth – The Cold Testament
Technischer, aber immer auch melodischer Death Metal, schnell und abwechslungsreich, macht einfach Spaß!

Subrosa – No Help for the mighty Ones
Kann man Doom Metal mit Pop-Appeal sagen, ohne das es wie eine Beleidigung klingt? Schöne Melodien und ein Cello kämpfen gegen eine düstere Doomwand.


Enttäuschungen:

dredg – Chuckles and Mr. Squeezy
Ich verstehe den Drang von Bands sich weiter zu entwickeln, aber kein echtes Schlagzeug und kaum Gitarren, dafür austauschbares Elektronikgedöns und schmalziges Pop-Einerlei? Klingt leider nicht nach der genialen Band von früher, sondern nach einem misslungenen Versuch sich bei MTV und co. Anzubiedern.

Eddie Vedder – Ukulele Songs
Sein Into the Wild Soundtrack war eines der Highlights dieses Films, aber 16 Songs nur von einer Ukulele begleitet sind einfach zu viel des guten und werden schnell langweilig.

Esben and the Witch – Violet Cries
Nach dem Marching Song hatte ich große Hoffnungen, aber mir passiert einfach zu wenig auf dem Album.

Joan as Police Woman – The deep Field
Eigentlich ein nettes Popalbum, aber nach ihrem großen Kunstwerk Real Life erwarte ich immer noch so viel mehr von ihr

Radiohead – The King of Limbs
Ich bin erst spät zum Radioheadfan geworden und vielleicht habe ich das aktuelle Album auch noch nicht oft genug gehört, aber bisher bin ich zum ersten Mal so gar nicht überwältigt von dieser Band.


Meist erwartete Alben für die zweite Jahreshälfte:

Zola Jesus - Conatus (Oktober)
Laura Marling - A Creature I don't know (September)
My brightest Diamond - All things will unwind (Oktober)
Dan Mangan - Oh Fortune (September)
Feist – Metals (Oktober)
Soap&Skin – hoffentlich irgendwas 2011

We were promised Jetpacks – In the pit of the stomach (Oktober)
Amenra – Mass V (2011)
Machine Head - Unto the Locust (September)
Kickback - ? (September)
All pigs must die - God is War (August)
YOB - Atma (August)
Omega Massif - Karpatia (September)
La Dispute - ? (hoffentlich 2011)
Made out of Babies - ? (hoffentlich dieses Jahr!)

4 Comedy-Serien, die es mehr verdienen würden als Two and a Half Men ständig bei Facebook zitiert zu werden

Ja ich gebe es zu, ich bin ein Serien-Snob. Ich kannte How I met your Mother schon lange bevor es schlecht synchronisiert die Lücke schloss, die ansonsten humorlose Menschen in Deutschland in ihrem Leben verspürten, nachdem sie alle Two and a Half Men Folgen 3x gesehen hatten. Wobei mittlerweile auch schon wieder alle Barney-Sprüche mehrmals auf Facebook zu finden sind, der letzte homophobe Höhlenmensch die verspätete Erkenntnis, dass ihr Serienheld schwul ist, verkraftet hat und die Masse langsam weiterzieht zu The Big Bang Theory. Und natürlich macht es mich auf eine kindische Art wütend, dass alle Leute mit jahrelanger Verspätung diese Serien jetzt plötzlich in den Himmel loben und ihre besten Sprüche bei jeder schlechten Gelegenheit in schlechter Übersetzung endgültig zu Grabe tragen. Natürlich ist es lächerlich Serien nicht mehr zu mögen, weil sie plötzlich alle lieben, obwohl sie doch früher nie auf meine Empfehlungen gehört hatten, aber was mich eben immer wieder traurig macht ist, dass alle diese in Deutschland hochgelobten Serien ihren Zenit schon lange überschritten haben (How I Met your Mother: Von einer sympathischen Serie, zur Barneyshow und dann zu einer schlechten Selbstkopie) oder nie gut waren (Two and a Half Men: Jetzt mal ehrlich, wenn der Junge nicht älter werden würde, wer wüsste spontan, welche Staffel er/sie grade schaut?), während andere andauernd kreativen Serien ein Schattendasein fristen.

Das liegt natürlich zum einem an der Situation auf dem deutschen Fernsehmarkt: Es werden fast nur die größten Hits aus den USA nach einigen Jahren Anlaufzeit gekauft oder aber unerklärlicherweise Serien, die dort bereits abgesetzt wurden. Die wenigen anspruchsvollen und kreativen Serien werden dagegen spät nachts verheizt oder fristen auf Spartensendern ein Dasein fern vom Publikum. Natürlich gibt es in den USA ein ähnliches Problem, auch wenn dort die Auswahl einfach viel größer ist. Dazu kommt aber auch noch die Einschränkungen, die eine Synchronisierung mit sich bringt. Natürlich wird jetzt wieder die gute Arbeit der Synchronindustrie in Deutschland gepriesen und angeführt, dass ein krampfhaftes Festhalten am O-Ton bei Serien und Filmen elitär sei und nicht durchsetzbar beim Publikum. Dazu sage ich nur: In anderen Ländern funktioniert es doch auch mit Untertiteln und zumindest eine Wahl zwischen ungenauer Übersetzung und der spannenden Vielfalt des englischen Sprachraums sollte dem Zuschauer gegeben werden. Synchronisierung raubt vielen Serien ihre Einzigartigkeit und ihren Charme, sie ist der große Gleichmacher mit ewig gleichen Sprechern für gänzlich unterschiedliche Figuren oder aber unerwarteten Wechseln der Stimmen bei geliebten Figuren. Noch schlimmer aber verhindert die Synchronisierung vielen Serien ihren ohnehin schon schwierigen Weg zum deutschen Publikum. Gerade kreative Comedys gelten als unübersetzbar oder flachen durch grobe Übersetzungen soweit ab, dass sie nicht mehr witzig sind. Der deutsche Zuschauer nimmt daher noch mehr als sein US-Gegenpart Vorlieb mit den Serien, die einen so groben Humor haben, dass sie auch gänzlich ohne Worte auskommen würden (Two and a Half Men) oder er ist durch die jahrelange Konditionierung auf deutsche Synchronstimmen und Laugh-Tracks dazu bereit über alles zu lachen, was ihm als Hit vorgelegt wird, auch wenn ekelhafte Snobs wie ich die übersetzten Witze ihrer einstigen Lieblingsserien nicht wieder erkennen.
Okay genug gejammert, es sollte ja eine Liste mit Empfehlungen werden. Nur noch eine kleine Warnung. Die folgenden Serien gibt es meistens nur auf DVD im Originalton und sie werden auch den deutschen Markt nur selten erreichen oder sind dort bereits sang- klanglos untergegangen. Diese Serien erfordern darüber hinaus oft Aufmerksamkeit und können nicht nebenbei konsumiert werden: Sie sind schnell, haben komplexe Running Gags und erfordern Kenntnisse in Weltgeschehen und Popkultur. Wenn man sich auf das alles einlässt einlässt wird man dafür belohnt mit Serien, die einen hohen Wiederanschauungswert bei gleichzeitiger Einzigartigkeit besitzen. 

Geschichte: Die erste Vorlesung des Semesters

Ich betrete den vollen Hörsaal für die erste Vorlesung in diesem Semester gerade noch rechtzeitig. Da mir netterweise ein Platz in der vorletzten Reihe freigehalten wurde, kann ich mich sofort hinsetzen und in das vielstimmige Chaos vor der Vorlesung eintauchen. Ein Großteil des Publikums besteht aus großäugigen Mädchen, die bereits eine halbe Stunde vor Beginn hier waren, um sich mental, geographisch und vor allem logistisch auf das Bevorstehende vorzubereiten. Sie haben, von kleinen Abweichungen abgesehen, alle folgendes mitgebracht: Einen großen Block zum mitschreiben, einen kleinen Block um wichtige Einzelheiten noch einmal separat aufschreiben zu können, diverse Schreibutensilien und Textmarker, eine kleine Plastikwasserflasche oder eine überdimensionierte Trinkflasche, eine große Plastikdose mit genug Broten, Obst- und Gemüsestücken für eine Großfamilie, Regenschirm und diverse Kleidungsschichten für alle Eventualitäten und eine bereits leicht lädierte Handtasche, prall gefüllt mit frisch gekauften Unibüchern. Die „Mädchen“ wären somit bestens vorbereitet für eine zweiwöchige Safari aber in dem engen Hörsaal sind sie zwischen all ihren Utensilien lediglich hoffnungslos eingeklemmt.
Der Rest der Studenten besteht aus Veteranen des universitären Betriebs, die aus vorgetäuschtem Interesse, wegen ihrer Unentschlossenheit oder einfach Unfähigkeit diese Anfangs-Vorlesung (noch einmal) besuchen. Die Veteranen kommen spät und geben sich betont lässig. Sie wollen den „Mädchen“ zeigen, dass sie das hier alles schon kennen und auch das sie cool und erfahren sind. Die letzten von ihnen kommen deshalb scheinbar betont zu spät und versuchen sich dann möglichst würdevoll und lässig auf die unbequeme Treppe am Rande des Hörsaals zu setzen, denn Sitzplätze gibt es keine mehr.

Der Dozent ergreift das Wort und sorgt mit seiner Erklärung des soziologischen Phänomens, wie aus einer ungeordneten Situation aufgeregten Durcheinanderredens Eine mit geordneter Aufmerksamkeit und Stille werden kann, für ebendiese Stille und Aufmerksamkeit. Die älteren Studenten räuspern sich und lachen leise und wissend, um zu zeigen, dass sie das alles schon kennen. Die „Mädchen“ haben nur das Wort „soziologisch“ gehört und fangen manisch an in schöner Mädchenschrift alles mitzuschreiben. Der Dozent weist gleich darauf hin, dass im Internet zu Verfügung stehende Folien ein andauerndes Mitschreiben ersparen sollten. Die „Mädchen“ atmen daraufhin erst einmal aus und nutzen die freie Zeit um das bereits Geschriebene in 15 Farben zu markieren und unterstreichen. Der Rest wird sowieso nicht mitschreiben und sieht und hört dazu auch teilweise nichts, so am Rand auf der Treppe. Vorne hat der Professor jetzt eine Folie auf den Overheadprojektor gelegt. Das projizierte Bild ist wie immer in diesem Saal etwa in Briefmarkengröße zu sehen und nimmt nur einen Bruchteil der riesigen Wand ein. Die obligatorische Frage, ob auch alles gut lesbar sei in den letzten Reihen, ist scheinbar ein Insider Witz unter den Dozenten. Für alle, die nicht in den ersten beiden Reihen sitzen, liest der Dozent ab jetzt auch jede Folie vor, was die Folien dann wieder einmal gänzlich überflüssig macht, abgesehen von einer beschäftigungstherapeutischen Wirkung für ohnehin bereits überforderte studentische Hilfskräfte.

Danach geht die Veranstaltung endlich los...nicht. Denn zunächst müssen die Veranstaltungsanforderungen für Bachelorstudenten im Haupt- und Beifach, Magisterstudenten im Haupt- und Nebenfach und noch einige andere Kombinationen erläutert werden. Dazu wird für Ruhe und selektive Aufnahme der Studenten plädiert. Die eine Hälfte hört aber ohnehin überhaupt nicht zu und wird nachher ihre Nachbarn (die auch nicht zugehört haben) nach dem Wichtigsten fragen. Die andere Hälfte schreibt dagegen zwanghaft alles mit inklusive Witze, Versprecher und Wiederholungen. Nach einem knapp halbstündigen Ausritt durch die Prärie bürokratischer Totalausfälle bittet der Dozent um Rückfragen. Er erwartet dabei ausschließlich allgemeine Fragen, einen Umstand den er scherzeshalber dadurch hervorhebt, dass er vorgibt keine Spezialfragen von Studentinnen, die im 11. Semester holländische Philologie studieren und kürzlich Soziologie im Nebenfach dazugenommen hätten, beantworten wird (und dies auch gar nicht könnte). Sogleich meldet sich eine Studentin, die im 11. Semester holländische Philologie studiert und kürzlich Soziologie als Nebenfach dazugenommen hat und fragt, wie das denn bei ihr jetzt genau sei mit der Prüfungsanmeldung. Danach meldet sich noch eine weitere Studentin, diese bereits im 13. Semester holländischen Philologie studiert und eine jüngere Studentin, die nach einem Teilnahmeschein fragt. Die Antwort des Dozenten, der Teilnahmeschein sei eine Erfindung des 19. Jahrhunderts und für diese Veranstaltung sinnlos und die Anwesenheitsüberprüfung darüber hinaus nur schwer durchführbar und ohnehin kindisch, befriedigt die Fragerin nicht wirklich. Vermutlich haben ihre Eltern auch früher schon ihre Teilnahmeurkunden bei sportlichen Wettbewerben eingerahmt und an die Wand gehängt.

Der Rest der Vorlesung verläuft danach ohne größere Zwischenfälle. Nach 10 Minuten gehen die ersten Veteranen, andere sind im Sitzen eingeschlafen oder unterhalten sich angeregt über Veranstaltungen, die sie nie oder nur selten besucht haben. Ab und an spüren die Treppensitzer anhand der Unruhe im Raum, dass gerade etwas wichtiges gesagt wurde. Sie strecken dann kurz (und vergeblich) ihre Hälse, versuchen etwas zu sehen und fragen ihre Treppennachbarn, was gerade gesagt wurde. Die schlafen aber entweder oder drehen sich gerade eine (Sport)-Zigarette. Irgendwann erbarmt sich dann eines der „Mädchen“ und gibt die wertvolle Information an die Treppensitzer weiter, die diesen kostbaren Halbsatz sogleich vollkommen kontextfrei in ihren ansonsten noch jungfräulichen Block schreiben (entweder mit einem zerkauten Werbekuli aus ihrer Grundschulzeit oder mit einem makellosen Stift, den sie sich von einem „Mädchen“ geliehen haben).

Am Ende der Vorlesung erleben wir noch ein weiteres soziologisches Phänomen. Der aufkommenden Unruhe im Hörsaal versucht der Dozent mit dem Hinweis entgegenzukommen, dass Sie (die Studenten) es in 5 Minuten geschafft hätten. Dieser Satz bricht (wie immer) im Gegensatz zu seiner gewünschten Wirkung jetzt alle Dämme bei den Anwesenden, die nach einer guten Stunde (un)aufmerksamen Zuhörens an ihrer absoluten Grenze angelangt sind. Das Raunen wird lauter und die ersten Veteranen packen bereits ihre (ungenutzten) Utensilien in Taschen und rechnen im Kopf aus, ob sie den nächsten Bus noch bekommen könnten. Die „Mädchen“ dagegen schreiben und malen trotz Handkrämpfe und Konzentrationsstörungen weiter fleißig mit. 10 Minuten nach Veranstaltungsende sind die ersten älteren Studenten bereits zuhause oder trinken mit Kommilitonen gemeinsam ein Bier nach diesem anstrengenden Tag. Die letzten „Mädchen“ sind gleichzeitig gerade abreisefertig nachdem sie in mühevoller Arbeit ihre gesammelten Utensilien in überdimensionierten Handtaschen verstaut haben. Sie machen sich auf den Weg zur nächsten Veranstaltung und planen dabei manisch rohkostkauend den Rest der Woche.

Liebeserklärung an einen Film: The Fountain

The Fountain ist abgesehen von seinem Erstlingswerk der unbekannteste und am schlechtesten rezipierte Film von Darren Aronofsky, der mit Requiem for a Dream zuvor einen Kultfilm und danach mit The Wrestler und Black Swan zwei oscarprämierte Filme schuf. The Fountain ging dagegen etwas unter und wurde von der Presse und dem Publikum nur lauwarm aufgenommen. Zu ambitioniert, zu philosophisch, zu verwirrend? All das ist der Film sicher manchmal und auch seine „Liebe besiegt alles“-Breitseite ist für viele Zuschauer und Kritiker zu heftig. Für mich ist der Film aber auch gerade deswegen ein unbedingter Lieblingsfilm. Es gibt natürlich noch einige Gründe mehr, doch zuerst eine kurze Filmbeschreibung ohne allzuviel des Inhalts vorwegzunehmen.

Der Film umspannt drei Geschichten und nahezu 1000 Jahre. Im Mittelpunkt steht der Wissenschaftler Tommy (Hugh Jackman), der verzweifelt ein Gegenmittel für den unheilbaren Krebs sucht an dem seine Frau Izzi (Rachel Weisz) erkrankt ist. Er ist so besessen davon die Krankheit und den Tod zu besiegen, dass er sich immer weiter von Izzi entfernt, die langsam ihren nahenden Tod akzeptiert und versucht ihre letzten Tage zu genießen. Dabei schreibt sie eine Geschichte, die gleichzeitig als Spiegel der Haupthandlung dient und ihrem Mann ihre Todesakzeptanz näher bringen soll. In dieser Parallelgeschichte, die im Spanien des 16. Jahrhunderts spielt, beauftragt die spanische Königin ihren treuen Konquistador (ebenso Weisz und Jackman) den Quell ewigen Lebens im Dschungel Südamerikas zu finden als letzte Hoffnung ihres vom Krieg geschundenen Landes. Die dritte Storyline spielt scheinbar mehrere hundert Jahre später fernab der Erde im Weltraum: Ein Mann (Jackman erneut) lebt nur umgeben vom Baum des Lebens (der ihn scheinbar bis dahin am Leben erhalten hat) und den Geistern seiner Vergangenheit einsam und gequält in einer mysteriösen Schutzhülle. Noch mehr von der Handlung zu erzählen würde nur das Sehvergnügen nehmen und noch mehr verwirren. Die Geschichten werden abwechselnd und in nicht chronologischer Reihenfolge erzählt bis sie in einem der schönsten Höhepunkte der Filmgeschichte alle zusammenlaufen und den bis dahin im Dunkeln tappenden Zuschauer im wahrsten Sinne des Wortes erleuchten.

Ein Reiz des Filmes für mich ist sicherlich, dass er zum denken, philosophieren und träumen anregt. Aber das macht nur eine der Ebenen aus. Aus einer rein audiovisuellen Perspektive erreicht der Film eine nahezu orgiastische Perfektion. Filter und Kameraarbeit lassen die beiden Hauptfiguren abwechselnd fragil und menschlich und dann wieder fast ätherisch erscheinen. Die Storylines fließen gekonnt ineinander und überschneiden sich an manchen Orten des Films auf unerwartete Weise. Insgesamt erschafft der Film besonders für sein eher kleines Budget nicht nur allgemein wunderschöne Bilder, sondern auch bemerkenswerte Effekte durch das Fotografieren chemischer Reaktion als Ersatz für herkömmliche CGI-Effekte. Der ganze Film wäre aber sicher nur halb so eindrucksvoll ohne den Soundtrack von Clint Mansell und der schottischen Post Rock-Band Mogwai. Die Musik schwankt immer zwischen melancholischer Klavier- und Streichermusik und dem nächsten aufwühlenden Klimax. Die Musik funktioniert genau wie sicher auch der Film als Einzelkunststück, aber gemeinsam erheben sie den Film zu einem fast spirituellen, audiovisuellen Erlebnis.

Entfernt man die ganzen filmischen Kunstgriffe und die mit Symbolik und Spiritualität beladenen Handlungsstränge funktioniert dieser wunderbare Film aber noch auf einer dritten Ebene: Er erzählt eine oft erzählte aber in dieser Intensität selten gesehene Liebesgeschichte zwischen zwei Menschen, die Raum und Zeit überschreitet. Jakman und Weisz haben eine unglaubliche Chemie und geben mit eindrucksvollen schauspielerischen Leistungen dieser im Grunde altmodischen Liebesgeschichte die nötige Glaubwürdigkeit und Gravitas.

The Fountain ist sicher nicht ein Film für alle, aber wer sich darauf einlässt wird schnell von einer Intensität eingesaugt, die einen erst lange nach dem Ende des Films mit Gänsehaut und Tränen in den Augen wieder loslässt.