Southland ist auf den ersten Blick nur eine unter den unzähligen Polizei-Serien aus dem amerikanischen Fernsehen. Doch wenn man ihr eine Chance gibt, stellt sich schnell heraus, dass die Show überraschend ausgereift, tiefgründig und auf ihre Weise sogar innovativ sein kann. Dazu ist Southland dann aber auch noch großartig besetzt und gleichzeitig endlos spannend, witzig, tragisch
und nicht zuletzt angenehm realistisch...
Doch zurück zum grundlegenden: Die Serie beschäftigt sich parallel mit zwei Detective Teams und ihrer Umgebung, sowie mit einem Polizeineuling, der mit einem zynischen "Lehrmeister" auf Streife fährt. Ihre kleinen und großen Fälle überschneiden sich teilweise, laufen aber meistens wie verschiedene Momentaufnahmen des Polizeialltags neben einander her, während sich im Hintergrund übergreifende Handlungsstränge durch die kurzen Staffeln ziehen.
Doch zurück zum grundlegenden: Die Serie beschäftigt sich parallel mit zwei Detective Teams und ihrer Umgebung, sowie mit einem Polizeineuling, der mit einem zynischen "Lehrmeister" auf Streife fährt. Ihre kleinen und großen Fälle überschneiden sich teilweise, laufen aber meistens wie verschiedene Momentaufnahmen des Polizeialltags neben einander her, während sich im Hintergrund übergreifende Handlungsstränge durch die kurzen Staffeln ziehen.
Die Situationen mit denen die Figuren
in Southland konfrontiert werden beinhalten von Verkehrskontrollen
bis hin zu Mordserien und Schießereien alles aus dem Berufsalltag
von Polizisten in den USA. Natürlich wird der Cop-Alltag in der
Serie etwas gestrafft und oft auf besonders spannende und außergewöhnliche Fälle
reduziert, aber die Show ist trotzdem meilenweit entfernt von den
glamourösen und absurden Supercops anderer Shows und deren
Melodramen. Stattdessen greift Southland oft echte Vorfälle auf und
bindet sie problemlos und glaubwürdig in das Arbeitsleben seiner
fiktiven Protagonisten ein.
Viel wichtiger für die Show sind aber ihre Protagonisten und die Entwicklung, die sie durchleben. Das Herz der
Show bildet der gerade von der Polizeiakademie abgegangene Ben Sherman
(Benjamin McKenzie) und sein erfahrener Partner John Cooper (Michael
Cudlitz). McKenzie als bekanntestes Gesicht der Serie dürfte mit
seiner Vergangenheit in der Serie O.C. California ebenso viele falsche Fans
anlocken wie Richtige abschrecken. Doch er zeigt hier einiges von
seinem Talent und kommt dazu sehr natürlich rüber - eine Qualität, die
für eine so realistische Show, wie Southland extrem wichtig ist. Ben Sherman
klingt dann auch fast wie eine Parodie von Mckenzies bekanntester Rolle: Nach
einem traumatischen Erlebnis in seiner privilegierten Kindheit
beschließt Sherman Polizist zu werden und kämpft dabei immer wieder mit den Schatten dieses alten Lebens und den Vorurteilen seiner Kollegen. Sein Training Officer wird von dem
ebenso exzellenten Michael Cudlitz verkörpert: Sein Officer John Cooper ist ein knallharter, oft
zynischer Einzelgänger, der zunehmend unerträgliche Rückenprobleme
hinter seinem Stolz versteckt und notdürftig mit unzähligen Medikamenten betäubt.
Der Kontrast zwischen diesen beiden so unterschiedlichen Polizisten, die gemeinsam Streife
fahren, gibt schon genug explosives Potential für eine ganze Serie, doch daneben verfolgt Southland noch zwei ebenso spannende Handlungsstränge. Der ewig
unterschätzte Shawn Hatosy und Kevin Alejandro (True Blood) bilden ein Team von
Gang-Cops, die gleichzeitig beste Freunde sind und es mühelos
schaffen den Alltag dieser Polizisten zwischen schwarzem Humor und Momenten absoluter
Spannung und echter Tragik abzubilden. Besonders Hatosy als abgehärteter Cop mit Herz aus Gold hat
Szenen, die jeden Zuschauer zu Tränen rühren werden und ist dabei zu jeder Zeit
absolut natürlich und glaubwürdig.
Das dritte Paar wird gespielt von der fantastischen Regina King und dem daneben fast etwas verblassenden Tom Everett Scott. Kings Figur hat sich ihren Weg aus einer schlechten Nachbarschaft zur dekorierten Polizistin mühsam erarbeitet und kämpft seitdem mit unbeirrbarem Gerechtigkeitssinn gegen die Gewalt und der immer wieder auftauchenden Ungerechtigkeit, die ihr im Job begegnen. Neben diesen Figuren tauchen noch einige, hervorragende Nebenfiguren auf, die sich organisch in die Welt von Southland einfügen, ohne das die Handlungsstränge jemals überfüllt oder überhastet wirken.
Das dritte Paar wird gespielt von der fantastischen Regina King und dem daneben fast etwas verblassenden Tom Everett Scott. Kings Figur hat sich ihren Weg aus einer schlechten Nachbarschaft zur dekorierten Polizistin mühsam erarbeitet und kämpft seitdem mit unbeirrbarem Gerechtigkeitssinn gegen die Gewalt und der immer wieder auftauchenden Ungerechtigkeit, die ihr im Job begegnen. Neben diesen Figuren tauchen noch einige, hervorragende Nebenfiguren auf, die sich organisch in die Welt von Southland einfügen, ohne das die Handlungsstränge jemals überfüllt oder überhastet wirken.
Was Southland außerdem von anderen,
vergleichbaren Shows unterscheidet, ist die exzellent geschaffene
Unmittelbarkeit in welche die Macher den Zuschauer katapultieren.
Hand Held Kameras und ein leicht körnig wirkendes Bild sind in
letzter Zeit viel zu häufig benutzte Gimmicks, aber hier
funktionieren sie hervorragend. In den ruhigen, alltäglichen Szenen
wirkt dieser Stil wie eine unsichtbare Dokumentations-Crew, die den
Zuschauer hautnah dabei sein lässt. Richtig zu wirken beginnt das
Ganze dann aber vor allem bei den spannungsgeladenen Szenen, die dadurch noch
realistischer wirken und dazu das Adrenalin des Zuschauers
sekundenschnell in die Höhe schnellen lassen können. Wilde
Verfolgungsjagden oder Ausbrüche schockierender Gewalt entstehen oft
vollkommen unerwartet und unvermittelt aus Situationen polizeilicher
Routine und wirken eben auch wegen der Art des Filmens viel besser
als in den meisten anderen Serien. Dieses Unerwartete macht Southland
dann auch nicht nur zu einer unglaublich spannenden Serie, sondern auch zu
einer der Mitreißendsten. Denn aus einem scheinbar langweiligen Tag auf
Streife kann sich binnen Sekunden eine Szene entfalten, die bis zum Bersten mit
Spannung geladen ist. Und jede der Figuren, die wir zuvor durch die
Interaktionen mit Partnern, Familien und den Menschen auf der Straße
kennen und lieben gelernt haben, kann darin plötzlich in Lebensgefahr schweben oder für immer traumatisiert werden. Keine der Figuren ist,
ebenso wir ihre echten Vorbilder, sicher. Der besorgte Zuschauer verbringt immer wieder lange Minuten auf der Stuhlkante - in absoluter Angst um diese fiktiven Personen. Und das ist für eine TV-Serie eine beachtliche Leistung!
Die Auflösung von den gezeigten Fällen hat eine überraschende Bandbreite. Das hier sind keine Supercops, die alle Fälle problemlos lösen, nebenbei immer großartig aussehen und aufregende Liebesleben führen. Stattdessen machen hier echte Menschen, mit Problemen und Fehlern ihre Arbeit, kämpfen dabei gegen die Probleme des Systems, respektlose Mitmenschen und den eigenen Verdruss gegenüber einer Gesellschaft, deren schlechteste Seiten sie tagtäglich sehen müssen. Ihre Fälle sind manchmal scheinbar unwichtig und absurd, an anderen Stellen groß und dramatisch, decken so also alle Bereiche der polizeilichen Arbeit ab und geben den Schauspielern viele Gelegenheiten ihre schauspielerischen Leistungen zu demonstrieren. Das Sorgt für eine große Dichte an tollen Szenen - von kleinen, wunderbaren Momenten, hin zu eindrucksvollen Darbietungen, die jede der Folgen mit viel Leben füllen und für unaufhörliche Gänsehautschübe oder auch mal ein unerwartetes Lächeln auf dem Gesicht des Zuschauers sorgen. Wir sehen hier nicht Supermänner und -Frauen, die durch ihre Fähigkeiten der Welt ihren Stempel aufdrücken, sondern die Wirkung, die das Polizeileben auf eine gemischte Palette von normalen Menschen hat. Eine Show, die gleichzeitig einen solchen Realismus ausstrahlt und trotzdem mit das spannendste im TV/auf DVD ist, die großes Drama, mit „intelligenten“ Krimi-Anteilen und einem ungezwungenen Humor verbindet, verdient einen viel größeren Bekanntheitsgrad als es Southland jemals erreichen wird. Und das ist eine Schande!
Die Auflösung von den gezeigten Fällen hat eine überraschende Bandbreite. Das hier sind keine Supercops, die alle Fälle problemlos lösen, nebenbei immer großartig aussehen und aufregende Liebesleben führen. Stattdessen machen hier echte Menschen, mit Problemen und Fehlern ihre Arbeit, kämpfen dabei gegen die Probleme des Systems, respektlose Mitmenschen und den eigenen Verdruss gegenüber einer Gesellschaft, deren schlechteste Seiten sie tagtäglich sehen müssen. Ihre Fälle sind manchmal scheinbar unwichtig und absurd, an anderen Stellen groß und dramatisch, decken so also alle Bereiche der polizeilichen Arbeit ab und geben den Schauspielern viele Gelegenheiten ihre schauspielerischen Leistungen zu demonstrieren. Das Sorgt für eine große Dichte an tollen Szenen - von kleinen, wunderbaren Momenten, hin zu eindrucksvollen Darbietungen, die jede der Folgen mit viel Leben füllen und für unaufhörliche Gänsehautschübe oder auch mal ein unerwartetes Lächeln auf dem Gesicht des Zuschauers sorgen. Wir sehen hier nicht Supermänner und -Frauen, die durch ihre Fähigkeiten der Welt ihren Stempel aufdrücken, sondern die Wirkung, die das Polizeileben auf eine gemischte Palette von normalen Menschen hat. Eine Show, die gleichzeitig einen solchen Realismus ausstrahlt und trotzdem mit das spannendste im TV/auf DVD ist, die großes Drama, mit „intelligenten“ Krimi-Anteilen und einem ungezwungenen Humor verbindet, verdient einen viel größeren Bekanntheitsgrad als es Southland jemals erreichen wird. Und das ist eine Schande!
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