Montag, 19. Dezember 2016

Meine 100 Lieblings-Songs 2016

Dieses Jahr war es schwer...meine 100 Lieblingssongs des Jahres, begrenzt auf einen Song pro Album/Künstler. Unter der Liste sind vier Spotify-Listen mit allen Songs und noch ein paar mehr. Songs, die es nicht bei Spotify gibt, sind hier verlinkt. Enjoy! 



1. Carseat Headrest - The Ballad Of The Costa Concordia: Ein knapp 12-minütiger Song, darüber wie schwierig es ist (richtig) zu leben. Will Toledo beschreibt witzig und treffend, wie er (und wir alle) immer wieder am Leben scheitert und verflucht die fehlende Bedienungsanleitung. Der Song steigert sich immer weiter, baut mühelos ein paar Takte von Dido und eine Parallele zum Kapitän des Unglücksschiffs Costa Concordia ein, um schließlich in einem trotzigen "I give up!" zu kulminieren.

2. Pinegrove - Cadmium: Cadmium handelt von dem inneren Druck, der sich aufbaut, wenn man nicht sagt, was man denkt und plädiert für Offenheit und Ehrlichkeit. Diese Beschreibung ist perfekt für die Musik von Pinegrove - absolut ehrlich, zutiefst menschlich und gerade dadurch einfach wunderschön.

3. Hazel English - I'm Fine: Verzerrte Gitarren, verträumte Synths und eine eindringliche Stimme mit dem Mantra "I'm Fine", das natürlich für alles nur nicht für "Es geht mir gut" steht. Hazel English zaubert einen täuschend simplen, enorm berührenden Song über Depression und Unwohlsein.

4. Camp Cope - Lost (Season One): Georgia Maq singt über die verschiedenen Arten, auf die wir verloren sein können - vorübergehend oder grundlegend, in der Liebe oder im Leben und unwiederbringlich oder absichtlich. Ihre erderschütternde Stimme führt dabei eindrucksvoll durch die verschiedensten Stimmungen, die damit einhergehen.

5. Cobalt - King Rust: Nach einem Intro, das erhaben und vage orientalisch klingt, stürzen sich Cobalt trotzig und breit grinsend in den Abgrund. Der explosive, gigantische Song suhlt sich freudig im Dreck der menschlichen Existenz und ist dabei so absolut Metal, dass es unmöglich ist nicht mit den Füßen zu stampfen und die Fäuste in den Himmel zu strecken.

6. Flume - Numb And Getting Colder (feat Kučka): Flume macht zwei Arten von Songs auf seinem neuen Album: Eingängige, glatte Popsongs und eher experimentelle, kühle Electrosongs. Numb and Getting Colder ist Beides und deshalb für mich sein mit Abstand bester Song.  

7. Aesop Rock - Shrunk: Der Besuch beim Therapeuten als Videospiel mit Endgegner. Lustig, clever, voller toller Beobachtungen und beeindruckender Wortakrobatik. Die Therapeutin von Aesop Rock ist gleichzeitig sehr beneidens- und bemitleidenswert. 

8. Margaret Glaspy - No Matter Who: Margaret Glaspy macht mit ihrer genialen Stimme und ein paar absolut effektiven Riffs aus der alten "Kann nicht ohne die Liebe, kann nicht mit ihr"-Geschichte mitreißende, kleine Meisterwerke.

9. Rihanna - Needed Me: "Fuck Your Horse and your Carriage" ist definitiv eine meiner Lieblings-Lyrics des Jahres und der dazugehörige Song schafft es gleichzeitig Sex, Schmerz, Bedauern und Kraft auszustrahlen.

10. Jenn Champion - No One: Jenn Ghetto aka S heißt jetzt Jenn Champion und hat auf dem neuen Song den elektronischen Anteil und die Eingängigkeit erhöht. Das Ergebnis ist ebenso verwirrend, wie beeindruckend. Nie war augenscheinlich poppige, fast tanzbare Musik so erschütternd und traurig.


11. Martha - Chekhov's Hangnail: Martha sind textlich wie musikalisch eine unglaublich perfekte Mischung aus den Stärken von Pop Punk und Emo. Checkhov's Hangnail ist eingängiger Rocksong mit ganz viel Herz, etwas Schmerz und Selbstmitleid, aber auch einer guten Portion Humor und Augenzwinkern.

12. Vince Staples - Big Time: Vince Staples ist ein überaus selbstbewusster Rapstar, intelligenter, witziger aber auch zynischer Kommentator des Weltgeschehens, aber auch ein Künstler an dem trotz der Erfolge Depression und Unsicherheit nagen. Diese Aspekte und Widersprüche machen ihn gerade zu einem der aufregendsten Rapper der Welt. Sein traumwandlerischer Flow und die außerirdische Produktion auf Big Time helfen natürlich auch.

13.Emily Reo - Spell: Dieser Song ist eine Offenbarung! Emily Reo strickt aus den Zeilen “I can’t feel anything/ I don’t heal anything,” einen trügerisch simplen, aber schließlich überwältigenden Song über psychische Erkrankungen. Das bemerkenswerte ist, sie schafft das Ganze fast nur mit ihrer Stimme. Mit Hilfe von Vocoder und Loops lässt Reo sie zu einem ganzen Orchester heranwachsen, bevor ein echtes Orchester den Song übernimmt und langsam ins Unterbewusstsein hinüber führt.  

14. Charli XCX - Paradise (feat. Hannah Diamond): Die schräge, manchmal verstörende PC Music von Sophie trifft auf den Breitwandpop von Charli XCX. Heraus kommt ein absurder, gleichzeitig erhabener Monsterhit wie Paradise, der manchmal an Eurodance erinnert und eigentlich auf keinen Fall so gut funktionieren sollte, wie er es tut.

15. Radiohead - Daydreaming: Eine einfache Klaviermelodie und Thom Yorke's gespenstisches Falsetto - und sofort spüre ich diese Mischung aus Druck auf dem Herzen und seltsamer Erhebung - alles umfassende Melancholie mit einem Hauch von Euphorie. Das kann keine Band so gut wie Radiohead.

16. Nick Cave & The Bad Seeds - Magneto: Ein einsames Piano, immer wieder fast erdrückt von an- und abschwellendem Bass und nur kleine Fetzen anderer Instrumente setzt Nick Cave's vor Schmerz und Trauer triefende Stimme eindrucksvoll in Szene. Ein Song, der zum zuhören zwingt, auf einem wichtigen, aber fast unerträglich traurigen Album.

17. Danny Brown - Really Doe (feat. Kendrick Lamar, Ab-Soul, Earl Sweatshirt): Vier der besten Rapper der Welt spornen sich gegenseitig zum absolut Besten an, heraus kommt der seltene Posse-Track ohne Schwachpunkt und dafür ganz vielen Highlights.

18. Angel Olsen - Shut Up Kiss Me: Angel Olsen war schon immer ein absoluter Rockstar und eine göttliche Diva. Auf Shut Up Kiss Me lässt sie diesen Instinkten erstmals freien Lauf und das Ergebnis ist eine Hymne, die nur Tote nicht mitreißend oder sexy finden.

19. Solange - Cranes In The Sky: Ich habe selten RnB, oder generell Musik gehört, die so einfühlsam, gefühlvoll, erhaben und einfach nur schön ist. Solange macht zutiefst menschliche, aber trotzdem absolut magische Songs.

20. Young M.A - OOOUUU: Es ist sicher aufregend, dass Young M.A. in jeder Hinsicht den Stereotypen von Frauen im Rap entgegen läuft aber noch viel aufregender, dass sie eine absolut fantastische Rapperin mit großer Zukunft ist..


21 Anna Wise - BitchSlut

22. Oathbreaker - Needles In Your Skin: Das neue Album ist ein kleiner Quantensprung für Oathbreaker und hebt ihre Mischung aus Hardcore und Black Metal auf ein ganz neues Level. Aber das alles wäre nur halb so beeindruckend ohne Caro Tanghe, deren markerschütternde Schreie die flehende Frage "How could You go without me?" umrahmen und dabei so emotionsgeladen bleibt, dass die Gänsehaut gar nicht mehr weg gehen will.

23. Priests - JJ: Priests haben eine merkwürdige Mischung aus wütendem Punk und Surf Rock perfektioniert, die eigentlich nicht funktionieren dürfte, aber einfach großartig ist. Katie Alice Greer schreit und singt sich dazu die Seele aus dem Leib bis sich die Stimme überschlägt oder versagt.

24. Tinashe - Ride Of Your Life: Tinashe ist am besten, wenn sie nicht versucht Radio-Pop zu machen. Dann klingen sogar vermeintlich oberflächliche Songs über "The Good Life" nicht nur verdammt eingängig, sondern auch sexy und ein wenig düster und gefährlich.

25. Planes Mistaken For Stars - Fucking Tenderness

26. Poliça  - Berlin

27. Nothing - A.C.D. - Abcessive Compulsive Disorder

28. Maggie Rogers - Alaska: Alaska ist etwa auf halber Strecke zwischen Radiopop und Grimes, doch diese Beschreibung greift definitiv zu kurz. Besser ist es sich das Video anzuschauen, das den Song berühmt gemacht hat: Rogers stellt als Studentin den Song schüchtern Pharrell Williams vor, der sich vor Begeisterung kaum halten kann.

29. Subrosa - Despair Is A Siren

30. Brand New - I Am A Nightmare


31. Jenny Hval - Conceptual Romance: Das neue Album von Jenny Hval beschäftigt sich mit Vampiren und Menstruationsblut und sie wirft dabei mit Wörtern wie Abstract Romantisiscm und Sexual Holding Pattern um sich. Hval ist nicht nur die einzige Person, die scheinbar mühelos über solche Themen, Wörter und Konzepte singen kann, sie macht auch noch fantastische Songs daraus.

32. Joyce Manor - Eighteen: Ich habe selten einen Rocksong gehört, der so treffend Nostalgie, Reue und Melancholie vertont.

33. Frightened Rabbit - Get Out

34. Beyoncé - Freedom (feat. Kendrick Lamar) 

35. Moderat - Finder

36. Frank Ocean - Nikes

37. Austra - Utopia

38. Snow tha Product - Nights (feat. W. Darling)

39. Mitski - Your Best American Girl

40. Hamilton Leithauser + Rostam - In A Black Out: Wie der Name schon sagt ist dieses Projekt eine geniale Mischung aus The Walkmen und Vampire Weekend. Leithauser's einzigartige Stimme transportiert Gefühle irgendwo zwischen Melancholie und Euphorie, während Rostam und er darum tolle Songs aus unzähligen Ideen und Genres zusammen kombinieren.


41.Nails - Life Is A Death Sentence: Bei der Beschreibung von Metal- und Hardcorebands verfällt man oft in die Falle holpriger, übertriebener Vergleiche. Aber wie soll man dieses Monstrum anders beschreiben als unaufhaltsame Naturgewalt?

42. Lisa Hannigan - Snow: Lisa Hannigan hat eine der schönsten Stimmen überhaupt, gleichzeitig Balsam für die Seele und zutiefst aufwühlend. Ein Song wie Snow klingt so schön und mühelos, dass man beim Hören leicht vergisst, wie überwältigend und beeindruckend er eigentlich ist.

43. Japanese Breakfast - Heft

44. Crying - Revive: Wer altmodischen Stadionrock mit nostalgischem Synth Pop zu etwas Explosiven und Spaßigen vermischt und dabei noch ganz modern und eigenständig klingt, hat definitiv einen Platz auf dieser Liste verdient.

45. Kanye West  - FML

46. Kendrick Lamar - untitled 02 06.23.2014

47. Suuns - UN-NO

48. Blood Orange - Best To You (feat. Empress Of)

49. Audio88 & Yassin - Weshalb ich Menschen nicht mag: In einem Jahr in dem Nationalismus, Postfaktische Politik und Empathielosigkeit deprimierend erfolgreich waren, sind Songs wie dieser leider sehr wichtig.

50. The Avalanches - Because I'm Me


51. Anohni - Drone Bomb Me: Auf Albumlänge ist mir die Mischung aus der gleichförmigen, elektronischen Produktion von Hudson Mohawke, der dramatischen, weinerlichen Stimme und den gut gemeinten, aber mit hohem Fremdschäm-Potential versehenen Texten eindeutig zu viel. Aber die majestätische, vor Emotionen brodelnde Stimme von Ahnoni kann auch hier immer noch für absolute Gänsehautmomente sorgen.

52. Okkervil River - Judey On The Street

53. P.O.S - Sleepdrone / Superposition (feat. Allan Kingdom, Astronautalis, Eric Mayson, Kathleen Hanna, Hard_R, Lydia Liza, Lizzo & Nicholas L. Perez): Bei diesem Rap-Monstrum kann man quasi in Echtzeit beobachten, wie Stef Alexander versucht wieder ins Leben und zur Musik zu finden, nach dem ihn seine versagenden Nieren fast das Leben gekostet haben. Er hadert mit dem Leben und seiner Musik, aber kommt am anderen Ende noch motivierter und stärker wieder hervor.

54. PUP - Sleep in Heat

55. Shearwater - A Long Time Away

56. Trentemøller - River In Me: Ein dänischer Electro-Produzent brachte das beste Post-Punk Album des Jahres heraus und zusammen mit der hypnotischen Jenny Beth von Savages auch einen unwiderstehlichen Hit.

57. Trixie Whitley - Closer

58. White Lung - Kiss Me When I Bleed

59. Mannequin Pussy - Hey, Steven

60. Slothrust - Horseshoe Crab


61. Allison Crutchfield - Dean's Room

62. The Body - Shelter Is Illusory: Wie hässlich und verstörend kann man Musik machen, ohne das die Schönheit und Erhabenheit ganz begraben werden? Shelter is Illusory lotet die Grenzen eindrucksvoll aus.

63. Faber - Alles Gute

64. Loamlands - Restless One

65. Gordi - Avant Gardener: Gordi macht aus der Slacker Hymne von Courtney Barnett eine tieftraurige Pianoballade. Nicht nur wunderschön, sondern auch überraschend gut passend zur Geschichte einer ziellosen Frau, die eine Panikattacke bekommt.

66. Jennifer Rostock - Hengstin: Die Musik ist irgendwo zwischen M.I.A.-Kopie und Trap-Beat, aber auch euphorisierend. Der Text ist mal holprig, mal zum Fremdschämen, aber für eine deutsche Popband, die Teenagerinnen zu ihrer Hauptzielgruppe zählt auch absolut begrüßenswert. 

67. Whitney - No Matter Where We

68. Swain - Kiss Me Hard

69. Swet Shop Boys - Shottin

70. July Talk - So Sorry: Neben Peter Dreimanis' whiskeygetränkter Röhre blieb Leah Fay bisher immer nur die Rolle zwischen Unschuld und Verführung. So Sorry profitiert enorm davon, dass sie endlich mal richtig aufdreht und ihren Aggressionen freien Lauf lässt.


71. Clams Casino - A Breath Away (feat. Kelela): Ein RnB-Song, der sich Zeit lässt und dann wunderschön aufblüht und sich öffnet.

72. Die Höchste Eisenbahn - Blume

73. Dinosaur Jr. - Be a Part: Dinousaur Jr. haben die Kombination aus epischem Rock und alles durchdringender Melancholie perfektioniert und ruhen sich mittlerweile etwas auf ihren Lorbeeren aus. Trotzdem sind sie immer noch zu kleinen Wundern wie diesem fähig.

74. Super Unison - Broken

75. Tim Hecker - Black Phase: Die Musik von Tim Hecker war schon immer mystisch, magisch, fremdartig. Doch mit Kirchenchor und Orgel in seinem Ambient-Sound wird dieser Eindruck noch deutlich verstärkt und das Ergebnis ist beeindruckend.

76. Abi Reimold - Stars -> Video

77. Totenmond - Fort von Gott: Es ist absurd, dass Totenmond mal mit Bands wie Rammstein verglichen wurden...trotz ihres minimalen Setups und auf dem Papier simplen Songstrukturen, bleibt die Band eine der mächtigsten Metalbands und Sänger Pazzer der beeindruckendste 'Sänger' im deutschsprachigen Metalraum.

78. Strand Of Oaks - Radio Kids

79. Skepta - Corn on the Curb (feat. Wiley)

80. Cult of Luna and Julie Christmas - Chevron: Julie Christmas ist immer noch eine der aufregendsten Sängerinnen in der härteren Musik und auch wenn Cult of Luna hier nicht ganz die Höhen von Christmas' bisherigen Mitstreitern erreichen, ist Chevron immer noch ein beeindruckender Showcase.


81. LUH. - Lost Under Heaven

82. Altarage - Cultus

83. Captain Planet - Kreisel

84. The Chainsmokers - Don't Let Me Down (feat. Daya): The xx-Melodien + Rihanna-Typ-Stimme + EDM-utz utz utz = Brutaler Ohrwurm und der mit Abstand beste Song einer unerklärlich populären Band.

85. Minor Victories - Scattered Ashes (Song For Richard): Eine Post-Rock/Alternative Super Group holt sich einen der einzigartigsten Sänger aus diesen Genres als Gast. Das Ergebnis ist wenig überraschend ebenso episch wie erhebend.

86. Mothers - It Hurts Until It Doesn't

87. Self Defense Family - In Those Dark Satanic Mills

88.2 Chainz - Gotta Lotta (Feat. Lil Wayne)

89. Alicia Keys - Blended Family (What You Do For Love)(feat. A$AP Rocky): Ihr fantastischer La Blogothèque-Auftritt hat mich bekehrt und dieser wunderschöne, vor Liebe überschäumende Song über Keys' Patchwork-Familie macht mich endgültig zu einem Fan.

90. Låpsley  - Love Is Blind


91. Ariana Grande - Into You 

92. Braids - Joni

93. Local Natives - Past Lives

94. Carly Rae Jepsen - Higher: Die B-Seiten von Carly Rae Jepsen klingen noch mehr nach 80er Jahren, aber genauso frisch und euphorisierend, wie ihr Album aus dem letzten Jahr. Besser als 99% der Pop-Musik aus diesem Jahr...

95. Emma Ruth Rundle - Protection

96. For Everest - The Body

97. M83 - Go!

98. Schoolboy Q - Ride On (Feat. Vince Staples): ich konnte mich nie wirklich anfreunden mit der Musik von Schoolboy Q, aber die Anwesenheit von Vince Staples macht einfach alles besser und spornt alle zu Höchstleistungen an.

99. Lucy Dacus - I Don't Wanna Be Funny Anymore

100. M.I.A.  Go Off

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