Freitag, 19. Dezember 2014

Best Of 2014: Songs Top 100

Um die schiere Fülle an guten Songs aus allen Genres, die ich höre auch nur ansatzweise auf 100 herunter zu brechen gibt es in dieser Liste pro Künstler nur einen Song (mit kleiner Ausnahme für FKA twigs).

Die vollständige Liste für Hartgesottene und eine „familienfreundlichere“ Version ohne die härteren Sachen gibt es am Ende der Liste zum Anhören auf Spotify. Songs, die nicht bei Spotify zu finden sind, habe ich direkt verlinkt.


1. LUH. - unites: „unites is a simple love song.“ heißt es in der Beschreibung, die gleichzeitig absolut zutreffend und doch ein gigantisches Understatement ist. Ellery James Roberts (ex-wu lyf) Stimme könnte eine Steuererklärung vertonen und es klänge wie die größte Liebeserklärung aller Zeiten. Der Song ist aus kurzen, äußerst effektiv eingesetzten Samples zusammen gesetzt, die gemeinsam mit Roberts Stimme im Laufe des Songs immer mehr an Intensität zunehmen. Man kann nur hoffen, dass Roberts nun nicht wieder für Jahre in der Versenkung verschwindet... 
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2. Run the Jewels – Oh My Darling Don't Cry (Hip Hop): Jeder der Songs auf dem Album könnte hier stehen oder das Album einfach die ersten 10 Plätze der Liste füllen. Killer Mike und El-P sind einfach so gut, dass es auch nach unzähligen Hördurchgängen noch unglaublich erscheint. Oh my Darling Don't Cry ist der wohl härteste Song auf dem Album und die beiden MC's stacheln sich dazu gegenseitig zu neuen Meisterleitungen des kreativen Shit Talk an.
3. Hundred Waters – Cavity (Electronic, Art Rock): Nicole Miglis Stimme ist eigentlich fast zu schön, um wahr zu sein. Auf Cavity rührt sie zu Tränen und ruft gleichzeitig Erfurcht hervor. Die Musik um sie unterstreicht und umspielt ihre gefühlvollen Gesang meisterhaft.  
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4. FKA twigs – Two Weeks (R&B): Stimme und Musik von FKA twigs waren schon immer eine geniale Mischung aus schön und verstörend - ein Alleinstellungsmerkmal im R&B. Auf Two Weeks zeigt sie äußerst eindrucksvoll, dass dieses Alleinstellungsmerkmal auch im Kontext einer  großen Hymne funktionieren kann und das sogar äußerst einprägsam.
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5. Angel Olsen – White Fire (Folk, Indie Rock): Ich weiß nicht, was beeindruckender ist: Die Kontrolle, die Angel Olsen über ihre Stimme hat, oder die Flut an Bildern und Emotionen, die sie mit jeder gesungenen Silbe hervor ruft. Begleitet wird diese fesselnde Naturgewalt auf White Fire fast nur von einem ebenso einfachen, wie hypnotischen Gitarrenspiel.
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6. The War on Drugs – Under the Pressure (Indie Rock, Folk Rock): Under The Pressure benutzt Zutaten von Musik, die heute oft abfällig als Classic Rock bezeichnet wird. Doch die Vertrautheit, die dieser Sound beim Hörer hervorruft, nutzen The War On Drugs um eine fast 9-minütige, in jeder Hinsicht zeitlose Hymne zu schaffen, die niemals altbacken und immer aufregend klingt.
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7. How to Dress Well – Face Again (R&B): Tom Krells ernsthafte, leidenschaftliche Stimme klingt manchmal wie Justin Timerlake aus einem düsteren Parallel-Universum. Die druckvolle, äußerst stimmungsvolle Produktion unterstreicht diese Vorstellung noch mit unheimlichen Stimm-Effekten und wabernden Melodiefetzen, zeigt aber auch, dass Beklemmung und Schönheit kein Widerspruch sein müssen.
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8. Bombay Bicycle Club – Carry Me (Indie Rock): Was Carry Me vor allem von anderen Indie Rock-Songs abhebt ist das unglaubliche Energie-Level, die der Song kontinuierlich hält. Es passiert so viel in gut 4 Minuten und alles fügt sich so nahtlos und doch so aufregend zu einem explosiven Hit zusammen. 
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9. alt-J – Bloodflood, Part II (Indie Rock, Art Rock): Zuerst ist es enttäuschend zu hören, dass manche Zeilen am Ende dieses unglaublich stimmungsvollen Songs improvisierter Quatsch waren. Doch eigentlich ist es umso beeindruckender, dass alt-j solche Gefühlsachterbahnen auslösen können, nur mit der Art "wie" sie singen.
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10. Arca – Thievery (Electronic, Ambient): Thievery klingt wie eine Symbiose aus Horrorfilm-Soundtrack und Reggae – auf dem Papier eine schlechte Idee, wird in Arcas Händen ein tanzbares, zutiefst beunruhigendes Songmonster daraus.



11. TOBACCO – Father Sister Berzerker (Electronic): Ich habe diesen Song zuerst in einem Serien-Abspann gehört und genau dahin passt dieses schräge, euphorische Meisterwerk auch perfekt...Oder auf eine gigantische House Party...Oder als Soundtrack für den ersten bemannten Flug zum Mars. Ein perfekt vertonter Adrenalinschub!
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12. Swans – She Loves Us (Noise Rock, Experimental): Gesungen von Michael Gira klingen die auf dem Papier fast lächerlich wirkenden Worte in diesem Song wie furcht einflößende Beschwörungen. Die Musik dazu passt sich der manischen Energie des Sängers an und bleibt über 17 Minuten in ständiger unruhiger Bewegung.
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13. S – Losers (Folk, Indie Rock): Losers erzählt eine Geschichte voller Hoffnungslosigkeit und Negativität. Es ist fast schon masochistisch sich diesen Song immer wieder anzuhören. Aber die Musik von Jenn Ghetto ist auch von einer zerbrechlichen Schönheit, der man nur schwer widerstehen kann. Und wenn schon im Elend suhlen, dann so...
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14. Banks – Drowning (R&B): Jillian Banks Gesang ist wütend und dann wieder lasziv, eine ebenso merkwürdige wie wirkungsvolle Kombination. Und die absolut massive Produktion um ihre Stimme, hebt Drowning noch viel weiter aus der R&B-Flut hervor.
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15. The Hotelier – Your Deep Rest (Pop Punk, Emo): In Your Deep Rest versucht Christian Holden den Selbstmord eines Freundes zu verstehen und verarbeiten. Sein ebenso eloquenter wie ehrlicher Text macht aus diesem schwierigen wie klischeebeladenen Thema einen äußerst berührenden Song.
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16. Interpol – My Desire (Post Punk): Würde mich jemand fragen, was Post Punk ist, würde ich ihm/ihr My Desire vorspielen: Majestätisch, kühl und doch voller Leidenschaft. Schön, dass Interpol wieder in Höchstform sind.
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17. The Notwist – They Follow Me (Electronic, Indie Rock): Entgegen üblicher Vorurteile ist bei The Notwist die elektronische Musik, wie ein warmer Klangteppich in den sich der Hörer schmiegen kann, während Markus Achers Gesang und die sporadischen Rock-Elemente kühl, zögerlich wirken. Zusammen schaffen diese Gegensätze Lieder von fremdartiger und doch irgendwie vertrauter Schönheit.
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18. Miserable – Halloween Dream (Shoegaze, Folk, Doom Metal): Die Musik von Miserable steckt voller musikalischer Widersprüche und unerwarteten Wendungen. Halloween Dream etwa klingt gleichzeitig nach Lo Fi-Folk und massivem Doom Metal, ist mächtiges Crescendo und entfernter Hilfeschrei zugleich.
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19. Nux Vomica – Choked At The Roots (Crust, Hardcore, Death Metal): Musikalisch und thematisch machen Nux Vomica eigentlich lupenreine Punkmusik. Doch sie strecken diese Mentalität zu endlos spannenden Songs von epischen Proportionen, die genug Raum bieten für ihre groß angelegte Gesellschaftskritik und einen schier unerschöpflichen Ideenreichtum.
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20. Breton - Envy (Indie Rock, Electronic, Art Rock): Envy ist eine irreführende Single-Auskopplung. Anders als der Rest des neuen Albums wird die Nachdenklichkeit und Melancholie zugunsten größerer Eingängigkeit zurück geschraubt. Trotzdem ist Envy nicht nur ein großartiger Popsong, er hat trotzdem auch die emotionale Wucht, die Bretons Musik auszeichnet. 


 
21. Strand Of Oaks – JM  (Folk, Indie Rock): Ich bin nie so ganz mit dem viel gefeierten, neuen Strand Of Oaks-Album warm geworden...aber in einem Jahr in dem ich wie besessen von der Musik von Jason Molina war, sorgte dieser sehr perönliche Tribut-Song mit seinem gigantischen Gitarren-Riff im Mittelpunkt regelmäßig für Gänsehaut.
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22. Self Defense Family – Aletta (Post-Hardcore, Post Punk)
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23. Warpaint – Love Is To Die (Indie Rock, Psychedelic Rock)
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24. Thee Silver Mt. Zion Memorial Orchestra & Tra-la-la Band - Take Away These Early Grave Blues (Post Rock, Punk): Trotz ständiger, verwirrender Namenswechsel macht das ehemalige Godspeed You! Black Emperor-Side Project durchgehend hochwertige Musik und selten waren sie so wütend, explosiv und aufregend wie auf ihrem schonungslosen neuen Album.
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25. Sharon van Etten – Your Love is Killing Me (Folk, Indie Rock)
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26. FKA x inc. - FKA x inc (R&B)
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27. White Lung – Drown with the Monster (Punk)
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28. Broken Bells – Perfect World (Indie Pop): Perfect World erinnert an Dance-Musik aus den 80ern und LCD Soundsystem – und das nur in der ersten Minute. Der Song nutzt seine über 6-minütige Laufzeit eindrucksvoll Pop, Dance Music und Folk zu verbinden. 
29. Clark – Unfurla (Electronic, IDM, Techno)
30. Spooky Black – Reason (R&B): Es ist schwer eine Stimme, die klingt wie eine sinnlichere Version von James Blake, mit diesem schmalen, immer bekifft aussehenden 16-Jährigen zu vereinbaren. Aber mit geschlossenen Augen und ohne Vorurteile macht Spooky Black einfach wunderschönen, berührenden R&B.


31. Sylvan Esso – Coffee (Electro Pop): Entschuldigung für den offensichtlichen Vergleich, aber die wunderbare Mischung aus entspanntem Electro Pop und zartem Folk ist wie die erste Tasse Kaffee des Tages, während langsam die Sonne aufgeht.
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33. Låpsley – Falling Short (R&B, Electronic): Holly Låpsley Fletcher aus Liverpool ist gerade 18 geworden, hat aber bereits eine Vertrag bei XL Recordings und einen Hype, der sie bald zum Star machen wird. Das liegt zum Glück vor allem an ihrer tollen Stimme, irgendwo zwischen Adele und Hannah Reid (London Grammar) und ihrer unglaublich sinnlichen Musik, die oft an James Blake erinnert.
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34. Galantis – You (House)
35. St. Vincent – Bring Me Your Loves (Art Rock)
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36. Caribou – Our Love (Electronic)
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37. Zola Jesus – Dangerous Days (Synth Pop): Die Drums auf Dangerous Days sind ansteckend, der Song tanzbar und poppig. Damit ist der Song ein Fremdkörper auf dem enttäuschenden neuen Album Taiga, aber eine hervorragende Single-Auskopplung.
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38. Pharmakon – Autoimmune (Noise)
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39. Woven Hand – Good Shepherd (Alt-Country, Folk Rock, Hard Rock): David Eugene Edwards ist nach wie vor der einzige Prediger, dem ich folgen würde und auf seinem neuen Album hat er erstmals eine musikalische Untermalung, die seiner mächtigen, apokalyptisch-religiösen Theatralik gewachsen ist.
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40. Cold Specks – Bodies At Bay (Soul)


41. Lil Herb - Another Day ft King Louie (Hip Hop): Weder musikalisch noch lyrisch fügt Lil Herb Gangsta Rap etwas großartig Neues hinzu, aber Stimme, Flow und Präsenz des erst 19-Jährigen sind beeindruckend und werden ihn sicher bald zu einem großen Star machen. 
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42. Poppy Ackroyd – Feathers (Contemporary Classical, Ambient)
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43. Whomadewho – Dreams (Indie Pop): Es ist auf den ersten Blick etwas befremdlich, dass Whomadewho plötzlich lupenreine, 80er-inspirierte Popmusik machen. Aber Songs wie Dreams sind so eingängige, gute gemachte Hits, dass man schnell süchtig wird. 
44. Sarah Jaffe – Either Way (Folk, Pop, Electro Pop)
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45. Priests – New (Punk): Katie Alice Greer schreit sich die Seele aus dem Leib und strahlt dabei selbst auf Platte so viel Charisma aus, dass man eigentlich wild durch den Raum tanzen MUSS. Die Musik von Priests klingt dazu mit seinen Anti-Surfer-Gitarren-Riffs, markanten Bass-Lines und erbarmungslosem Drumming zu jeder Sekunde aufregend und neu.
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46. Death from above 1979 – Crystal Ball (Indie Rock)
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47. Clickclickdecker – Ausbalancieren (Folk, Indie Pop)
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48. The Rural Alberta Advantage – 45/33 (Indie Rock, Folk Rock)
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49. Esben and the Witch – No Dog (Post Punk, Post Rock): Ich habe Esben And The Witch immer unterschätzt und in falsche Schubladen gesteckt, bis ich zufällig diesen Song mit zugehörigem Live-Video hörte/sah und absolut weg geblasen wurde.
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50. Jason Feathers – Leave your Stain (Hip Hop, Soul)


51. Wife – Tongue (Electronic): Tongue ist wie das gesamte Debüt von Wife eine Meisterleistung im Aufbau wie auch der Entladung von musikalischer Spannung.
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52. YOB – In Our Blood (Doom Metal)
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53. Baths – Ocean Death (Electronic)
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54. Spaceman Spiff – Teesatz (Indie Pop): Trotz der städtischen Pseudonyme ist Teesatz eine sehr persönliche Geschichte über das Scheitern und die Freundschaft. Kitschig, aber herzerwärmend.
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55. Jessie Ware – Say You Love Me (R&B, Soul)
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56. Xiu Xiu – Stupid In The Dark (Post Punk, Noise, Electronic): Hinter der affektierten Stimme von Jamie Stewart und dem brodelnden Post Punk von Xiu Xiu, verbirgt sich ein emotionaler Abgrund, der manchmal kaum zu ertragen, aber auch unglaublich faszinierend ist.
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57. Broken Twin - Sun Has Gone (Piano Music)
58. Attendant – Wax Pages (Punk, Indie Rock)
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59. Lyvten – Laufen Auf Repeat (Punk Rock)
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60. Indian – Rape (Sludge, Doom Metal): Indians Musik ist hässlich, brutal und so so so unglaublich druckvoll, dass es mir die Nackenhaare aufstellt und ein fettes Grinsen aufs Gesicht zaubert.

61. Gridlink – Island Sun (Grindcore): Gridlinks letztes Album ist eine Lehrstunde in technisch brillantem, kompromisslosen und vor allem kontinuierlich unterhaltsamen Grindcore.
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62. Future Islands – Seasons (Waiting On You) (Synth Pop)
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63. EMA - Satellites (Electronic, Folk)
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64. Tiny Ruins – Me At The Museum, You In The Wintergarden (Folk)
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65. My Brightest Diamond – This Is My Hand  (Art Pop)
66. Old Man Gloom - Burden (Sludge, Post Metal)
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67. Cloud Nothings – Pattern Walks (Indie Rock, Punk Rock): Das neue Album von Cloud Nothings klingt mir oft zu gewollt schnodderig und punkig, aber das wunderbar dreckige, intensive Pattern Walks macht viel Spaß.
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68. Afghan Whigs – The Lottery (Indie Rock)
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69. havarii. - Herbst (Post Punk, Post-Hardcore): Die Ernsthaftigkeit von havarii. Ist sicher nicht für Jeden, aber die Mischung aus Verzweiflung und Resignation in der Stimme von Sängerin Mareike erinnert mich an die Glanzzeiten von Escapado. 
70. Owl John – Don't Take Off The Gloves (Folk, Indie Rock)


71. Vince Staples – Hands Up (Hip Hop)
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72. Hurray For The Riff Raff – Blue Ridge Mountain (Blues, Folk)
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73. We Were Promised Jetpacks – I Keep It Composed (Indie Rock): Die neue Platte der Schotten war eine große Enttäuschung, es blieb einfach wenig hängen und es klang zu sehr nach Baukasten. I Keep It Composed ist eine schöne Ausnahme – episch und aufwühlend, wie die besten Songs der Band.
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74. Chumped – Penny (Pop Punk)
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75. A Sunny Day in Glasgow – The Body, it Bends (Shoegaze, Dream Pop)
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76. HVOB – Window (Deep House)
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77. Grimes – Go (Indie Pop): Ich kann verstehen, wieso Rihanna diesen Song abgelehnt hat und auch wieso Grimes-Puristen ihn verabscheuen. Was ich aber nicht verstehen kann ist, wieso der Song und das abgefahrene Video dazu Grimes nicht zu einem größeren Pop-Star gemacht haben. 
78. United Nations – Serious Business (Post-Hardcore)
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79. Flying Lotus – Never Catch Me (feat. Kendrick Lamar) (Hip Hop)
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80. Grand Griffon – Siste lijner (Punk): Meine zwei Lieblings-“Sänger“ deutschsprachiger Musik der härteren Gangart (Ex-Escapado & Captain Planet) – eine Gipfeltreffen, das nicht enttäuscht.

81. clipping. - Inside Out (Hip Hop): Die sehr ungewöhnliche Wortakrobatik und die minimalistische Produktion mit Noise-Anleihen machen clipping zu einer spannenden Gruppe, irgendwo zwischen Aesop Rock und Death Grips. 
82. Giant Squid – Thera (Sludge, Post Metal) 
83. Gazelle Twin – Anti Body (Electronic): Für Fans von The Knife und Planningtorock, die es gerne auch noch etwas düsterer und abgefahrener mögen, ist Gazelle Twin aus Brighton genau das Richtige.
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84. Sam Amidon – Down The Line (Folk) 
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85. Boosie Bad Azz – Crusin feat. Yo Gotti (Hip Hop)
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86. Witch Mountain – Psycho Animundi (Doom Metal): Uta Plotkins riesige, wandelbare Stimme macht aus Witch Mountain viel mehr als nur eine Gruppe von Black Sabbath-Jüngern und Psycho Animundi ist ein fantastischer Beweis für ihr Talent.
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87. ceo – Wonderland (Electro Pop)
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88. Lykke Li - No Rest For The Wicked (Indie Pop): Das Lykke Li's aktuelles Album - trotz des massiven Erfolgs des Vorgängers - bereits fast vergessen ist, liegt sicher ebenso an der düster-traurigen Grundausrichtung als auch an der daraus geschuldeten musikalischen Gleichförmigkeit der Songs. No Rest For The Wicked bleibt dennoch eine zu unrecht übersehene Power-Ballade erster Güte.
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89. Punch - Worth More Than Your Opinion (Hardcore)
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90. Tweedy – Low Key (Indie Rock)


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93. Mica Levi - Love (Soundtrack, Ambient): Der Soundtrack von Under The Skin gibt dem ohnehin schon beunruhigenden Film eine neue Dimension des Schreckens. Love ist ein Moment außerirdischer Schönheit in einem ansonsten fast zu unheimlichen Soundtrack.
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94. Damien Jurado – Return To Maraqopa (Folk, Indie Rock)
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96. Júníus Meyvant – Color Decay (Folk, Indie Rock): Wieder mal bewahrheitet sich die Regel, auf Videos von Musikern, die isländisch klingen oder aussehen, sollte man immer erst mal klicken. Auch die erste Veröffentlichung von Júníus Meyvant ist eine angenehme Überraschung. Große, ausufernde Popmusik.
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97. Antilopen Gang – Outlaws (Hip Hop)
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98. Hiss Golden Messenger – Saturday's Song (Folk)
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99. Eyehategod – The Age Of Bootcamp (Sludge): Nach sage und schreibe vierzehn Jahren voller Nebenprojekte und persönlicher Rückschläge, veröffentlichen die Sludge Metal-Urväter und New Orleans-Legenden doch noch ein Album und klingen als ob sie nie weg gewesen wären.
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100. Dillon – The Unknown (Electro Pop)
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Song-Auswahl: 

 


Alle 100 Songs (fast): 

Mittwoch, 17. Dezember 2014

Best Of 2014: Top 5 Filme, Serien & Musikvideos

Meine, nach langer Debatte mit mir selbst, auf jeweils fünf Titel gekürzte Liste der besten Filme, Serien und Musikvideos diesen Jahres (imho). Die Reihenfolge ist alphabetisch und soll keine Sortierung nach Qualität sein...

Filme


Boyhood
In einem Satz: Richard Linklater folgt mit der Kamera dem Leben von Mason und seiner Familie vom Schulanfang bis zur Volljährigkeit und benutzt dafür über Jahre hinweg immer die gleichen Schauspieler.

Warum gut: Eigentlich passiert nicht viel in Boyhood - es gibt wenig dramatische Szenen oder weltbewegende Veränderungen. Stattdessen sind es die kleinen Momente, die hier wichtig sind und mit der Zeit hat man das Gefühl Mason und seine Familie nicht nur zu kennen, sondern eine emotionale Bindung mit ihnen ein zu gehen, die weit über die normaler Filme hinausgeht.


Edge of Tomorrow
In einem Satz: Ein PR-Mann der Armee wird gegen seinen Willen an die Front der letzten Schlacht der Menschheit gegen mysteriöse Aliens versetzt und bleibt nach seinem raschen Tod in einer Zeitschleife gefangen.

Warum gut: Die perfekte Rolle für Tom Cruise – wer ihn nicht mag, kann sich an den unzähligen Todesszenen des schmierigen, arroganten Hauptdarstellers erfreuen. Für alle anderen gibt es einen intelligenten, schlüssigen und äußerst unterhaltsamen Science Fiction-Film mit grandios inszenierten Action-Szenen und einer interessanten, selbstständigen weiblichen Hauptrolle (Emily Blunt - ich hoffe es macht jemand einen Action Star aus ihr!).

Guardians of the Galaxy
In einem Satz: Der Kleinganove Peter Quill von der Erde und eine Gruppe krimineller Aliens stolpern über die zerstörerischen Pläne des mächtigen Ronan the Accuser und werden zu widerwilligen Helden.

Warum gut: Guardians of the Galaxy ist die Verfilmung eines nur wenig bekannten Comics, aber statt einer humorlosen und schwerfälligen Comic-Verfilmung gibt es hier einen absolut spaßigen Abenteuerfilm zu sehen. Befreit von dem Ballast puristischer Fan-Gruppen oder zeitraubender Herkunftsgeschichten für seine Helden, erinnert der Film an die besten Qualitäten von Star Wars oder Indiana Jones. Daneben glänzt Guardians mit Humor, Herz, einem guten Drehbuch und sympathischen Helden/Schauspielern. 


Short Term 12
In einem Satz: Eine Betreuerin in einem Wohnheim für verhaltensauffällige Jugendliche versucht gemeinsam mit ihrem Kollegen und Freund das Leben der Bewohner besser zu machen, während sie mit eigenen Dämonen kämpft.

Warum gut: Der durchweg realistische Film bewahrt eine beeindruckende Balance zwischen Drama und trockenem Humor, die jungen Darsteller glänzen und Brie Larson in der Hauptrolle ist eine Offenbarung. 


Under the Skin
In einem Satz: Ein Alien im Körper einer schönen Frau (Scarlett Johansson) fährt durch Schottland, lockt Männer mit dem Versprechen auf Sex in ihr Haus und tötet sie.

Warum gut: Der Film ist visuell zutiefst beunruhigend und hat trotz seiner spärlichen Ausstattung an Dialogen, Story und Kulissen viele Szenen oder Momente, die den Zuschauer so schnell nicht mehr los lassen. Der alptraumhafte Soundtrack von Mica Levi und eine perfekt gecastete Johansson tun ihr übriges.



Serien


The Good Wife
In einem Satz: Alicia Florrick muss nach über zehn Jahren als Ehefrau, Mutter und Socialite wieder als Anwältin arbeiten, nachdem ihr Mann wegen eines Sex- und Korruptionsskandal im Gefängnis landet.

Warum gut: Auch in der sechsten Staffel und nach deutlich über 100 Folgen, schafft es The Good Wife nach wie vor abwechslungsreich, aufregend, mitreißend, schockierend, lustig, sexy und vieles mehr zu sein. Und immer noch wird die Serie als weitere Anwaltsserie oder Drama für ältliche Zuschauer belächelt. Doch meiner Meinung nach gibt es wenige auch nur ansatzweise so konsistente und durchgehend hochklassige Serien im amerikanischen Fernsehen. Julianna Marguiles spielt ohne Frage eine der komplexesten Figuren in der momentanen Fernsehwelt und wird von einem ebenso breiten wie hervorragenden Ensemble aus Haupt-, Neben- und Gastdarstellern begleitet. 

Hannibal
In einem Satz: Lose Adapation der Thomas Harris-Figuren Hannibal Lecter und Will Graham, die ihre Beziehung vor den Ereignissen der Filme Red Dragon und Das Schweigen der Lämmer beleuchtet.

Warum gut: Eine weitere Adaption der bereits viel zu sehr ausgeschlachteten Hannibal Lecter-Figur, ein Prequel und dann auch noch im frei empfangbaren Fernsehen? Es sprach sehr viel gegen diese Serie. Doch heraus gekommen ist trotzdem eine der visuell beeindruckendsten Serien aller Zeiten, die gleichzeitig als wirklich unheimlicher Horror und detaillierte Charakterstudie funktioniert.
Die Serie ist nichts für Leute mit schwachen Nerven oder Mägen, aber im Gegensatz zu anderen Serien geht es nicht nur um die Schockeffekte, sondern viel mehr um die psychologischen Ursachen und Folgen der Gewalt.
Neben vielen exzellenten Schauspielern ist es vor allem Mads Mikkelsens nuancierte Darbietung als Lecter, die sofort in den Bann zieht und Anthony Hopkins zuletzt lächerlich überzogene Darstellung der Figur schnell vergessen lässt. Der einzigartige Soundtrack, der eigentlich eher zutiefst in die Textur der Serie verwobenes Sounddesign ist, sorgt zusätzlich für ein wirklich erschütterndes Zuschauererlebnis.


Last Week Tonight With John Oliver
In einem Satz: Ein ebenso witziger, wie intelligenter, satirischer Wochenrückblick, der von John Olivers einzigartiger Darbietung und der hervorragend Recherchearbeit seines Teams profitiert.

Warum gut: Eigentlich war der Markt der satirischen Nachrichtenshows in den USA durch die Veteranen Stephen Colbert und John Stewart bereits zur Genüge abgedeckt. Doch mehrere Dinge machen die Show von John Oliver ebenso einzigartig wie notwendig. Zuerst ist da natürlich der ungewöhnliche Blickwinkel eines Briten auf die amerikanische Gesellschaft. Dann glänzt Oliver mit seiner perfekt abgestimmten Mischung aus beißender Satire, angemessenem Unglauben und angenehm verpacktem Informationsgehalt. 
Und schließlich erzwingt und ermöglicht die längere, aber nur einmal wöchentlich statt findende Sendung mehr Raum für Schwerpunktthemen und grundsätzliche Analysen komplexer Probleme. So ist Last Week Tonight nicht nur unheimlich witzig, sondern auch oft zutiefst schockierend und deutlich gehaltvoller als die meisten (amerikanischen) Nachrichtensendungen. Wenn es nur in Deutschland einen Moderator mit halb so viel Charisma und Programmverantwortliche mit einem Bruchteil des Mutes gäbe... 


Shameless
In einem Satz: Amerikanische Adaption der gleichnamigen britischen Serie; zeigt das  Leben der sechs Kinder einer Familie aus der tiefsten Unterschicht.

Warum gut: Shameless fing als weitere, unnötige Kopie einer britischen Hit-Serie an mit der Showtime-üblichen Quote an Sex, Schockmomenten und Tabubrüchen. Doch mit der Zeit passierte etwas bemerkenswertes – Die Show balancierte diese Elemente und den nach wie vor derben Humor mit einprägsamen wie glaubwürdigen Einblicken in das Leben einer Familie am äußersten Rand der amerikanischen Gesellschaft. Mittlerweile ist Shameless eine fast durchgehend exzellente Drama-Serie, getragen von tollen Schauspielern wie Emmy Rossum, die sich von einem schönen Gesicht mit Rehaugen zu einer der besten dramatischen Fernsehschauspielerinnen gemausert hat.


Utopia
In einem Satz: Vier Durchschnittsengländer stolpern bei der Suche nach einem geheimnisvollen Comic-Buch über eine weitreichende Verschwörung.

Warum gut: Utopia ist eine aufregende Thriller-Serie, umfasst eine ebenso spannende, wie glaubwürdige Verschwörung und trumpft mit ungewöhnlichen Figuren und einem äußerst schwarzen Humor auf. 
Auf den ersten Blick ist es aber vor allem die satte Farbpalette des Gedrehten und der beunruhigende, einzigartige Soundtrack, die Utopia zu einem Erlebnis machen. Damit hebt sich die Serie eben so aus dem Einheitsbrei ab, wie durch die zynische Weltsicht und einem Plan der bösen Verschwörung, der in der heutigen Zeit verständlich oder zumindest nachvollziehbar scheint und zum denken anregt. 
Es ist klar, dass eine so einzigartige, durchdachte Serie nach zwei kurzen Staffeln abgesetzt wird, aber jede Staffel ist in sich geschlossen und der Plan eines US-Remakes von David Fincher und Gillian Flynn lässt vorsichtig hoffen.


Musikvideos

Ein Klick auf die Bilder führt zu den Videos...

FKA twigs – tw-Ache
 
twigs hat tolle, aufwändige Videos zu Songs ihres neuen Albums produziert, doch am beeindruckendsten bleibt dieses „einfache“ Tanz-Video zu einem Song ihrer ersten EP – zu gleichen Teilen anregend und beunruhigend. 

 Flatbush Zombies x Trash Talk – 97.92

 
Sieben Go Pro-Kameras auf eine Drohne montiert sorgen für ein absolut hypnotisches 360°-Erlebnis.

Galantis - You
 
Eine Frau in einer leuchtenden, aufwendig designten Tiermaske wandert durch das nächtliche L.A., begegnet den unterschiedlichsten Menschen und sucht nach Liebe. So simpel, wie schön. 

Grimes - Go
 
In meiner Vorstellung war das Musikvideo zu Go als typisches Blockbuster-Pop-Video geplant, bevor Grimes das Set kaperte und diesen visuell beeindruckenden Fiebertraum daraus machte in dem genug Platz für eine moderne Interpretation von Dante's Inferno und Adiletten ist.

Pissed Jeans - Boring Girls
 
Boring Girls ist ein grandios inszeniertes Ideen-Feuerwerk, das schrägen Humor und alptraumhafte Sequenzen mit einer wunderbar halbherzigen Playback-Darbietung des Punksongs verbindet.