25. Seeräuber Jenny – We'll cast
Lots (Indie Rock|England): Nach langer Stille um die
Band von Fran Barker kam dann leider die Gewissheit – Seeräuber Jenny gibt
es nicht mehr und das fertige Album wurde kostenlos auf der
Internetseite angeboten. Das ist eine Schande, denn die überraschend
rockige Verpackung der Album-Versionen und Barkers angenehm kraftvolle Stimme
hätten die Indie/Singer-Songwriter-Szene sicher sehr bereichert.(Link zum Song)
24. Love A – Der tausendste Affe (Punk Rock|Deutschland):
Deutscher Punk Rock mit einer
guten Portion Eingängigkeit, aber genug seltsamem Humor und
Verschrobenheit in den Texten, um das ganze auf Dauer interessant zu
halten – das sind Love A. Der tausendste Affe ist nur ein Highlight
der durchgängig großartigen zweiten Platte. Eine lustige,
traurige, wütende und herrlich seltsame Abrechnung mit deutschen "Star-Musikern", gepaart mit
simpler, aber effektiver Punk Musik und einem großen Refrain zum
mitsingen.(Link zum Song)
23. Pharmakon – Crawling on
Bruised Knees (Power Electronics|USA): Selten ist ein
Songtitel so passend wie bei diesem schmerzhaft brutalen
Noise-Brocken. Sängerin Margaret Chardiet klingt hinter einer Tonne
an Verzerrung wie ein Geschöpf aus deinen Albträumen, während sich
die Klangwände dahinter schleppend, aber unaufhaltsam aus den
Lautsprechern direkt in die Magengrube und das Unterbewusstsein
bohren.(Link zum Song)
22. Slava - Girl Like Me (House|USA): Producer Slava Balasanov nimmt die Zeile "No you never find a Girl quite like me", zerlegt sie in ihre Bestandteile, ändert Geschwindigkeit, Pitch und macht aus dem Sample Ausgangs- und Mittelpunkt eines Dance-Songs, der gekonnt zwischen anstrengend und hypnotisch balanciert. Durch das verstörende Video gewinnt der Song noch einmal eine ganz neue Bedeutung, aber einen bleibenden Eindruck hinterlässt er auch so...(Link zum Song)
21. Torres – When Winter's Over (Folk|USA):
Auf When Winter's Over klingt
Torres wie eine wuchtigere Version von Sharon van Etten. Doch die
leidenschaftliche Stimme und das warme Gitarren-Riff machen diesen
Song doch auch zu einem eigenständigen, wiedererkennbaren Song und einem von
vielen Highlights auf diesem ebenso abwechslungsreichen, wie
ausgereiften Debüt-Album.(Link zum Song)
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20. RVIVR – Wrong Way/One Way (Punk Rock|USA):
RVIVR sind immer noch die
sympathischste Pop Punk/Punk Rock Band auf dem Planeten und auf ihrem
neuen Album haben sie alte Stärken (Doppel-Gesang, unglaubliche
Energie, große Melodien) mit noch besserem Songwriting und einer
noch stärkeren Konzentration auf große Riffs verbunden. So schaffen sie es
auf Wrong Way/One Way mühelos Sozialkritik mit großer Hymne und breitem
Grinsen zusammen zu führen.(Link zum Song)
19. When Saints Go Machine –
Mental Shopping Spree (Electro Pop|Dänemark): When
Saints Go Machine machen manchmal tanzbare, oft ätherische, immer
ungewöhnliche elektronische Musik. Immer aber sind sie für äußerst
epische Refrains und einige Überraschungen gut. Beides trifft sich
auf Mental Shopping Spree, wenn schon nach 30 Sekunden dieser
wunderbare Refrain einsetzt und das Lied in höhere Sphären schießt.(Link zum Song)
18. Disclosure - White Noise (feat.
AlunaGeorge)(House|England): Einer der meist
gehypten Acts des Jahres macht einen Song gemeinsam mit den
Produzenten des schlimmsten Ohrwurms/Radiosongs des Jahres. Heraus
kommt ein natürlich brutal eingängiger Ohrwurm, der aber auch gute
Laune macht und zum tanzen zwingt.(Link zum Song)
17. Rhye – Open (Soul|Kanada/Dänemark/USA): Einer
der schönsten, romantischsten und erotischsten Songs kommt von zwei
unscheinbaren Typen, deren anfängliche Anonymität bei vielen Hörern
zu der Annahme führte, der Sade-artige Gesang käme von einer Frau.
Doch dieses unscharfe Bild, das die Band mit Konzerten nur bei Kerzenlicht aufrecht erhält, verstärkt das Hörerlebnis dieser
federleichten Liebeserklärung nur noch.(Link zum Song)
16. MS MR – Fantasy (Electro Pop|USA): MS
MR machen dramatische Popmusik mit elektronischer Schlagseite und das
so verdammt gut, dass sich ihr Debütalbum fast unbemerkt zu meinen
meist gehörten Cd's vorgekämpft hat. Die erste Hälfte des Album
besteht fast nur aus Songs der bereits letztes Jahr veröffentlichten
Ep, doch dazwischen schleicht sich das großartige Fantasy, das
Florence and the Machine und alle vergleichbaren Acts mühelos in die
Schranken verweist.(Link zum Song)
15. Ghostpoet – Meltdown (feat.
Woodpecker Wooliams)(Hip Hop|England): Die
Aussage Ghostpoet mache Rapmusik für Leute, die keine Rapmusik
mögen, ist natürlich Unsinn. Es ist nur eine Frage der Definition
und hier kommen eben zu einem blechernen Beat, Streicher, ein
überraschend zurückhaltender Hook von der sonst so exzentrischen
Woodpecker Wooliams und die nachdenklichen, emotionalen Raps von
Obaro Ejimiwe, die mehr hypnotische Spoken Word sind, hinzu.(Link zum Song)
14. Blue Hawaii – Try to Be (Dream Pop|Kanada): Blue
Hawaii machen aus eher kühlen Elementen herrlich warme Musik, sie
zerstückeln einen schönen Popsong, nur um daraus eine noch schönere
Song-Kollage zu machen, die Erinnerungen an laue Spätsommerabende am Strand oder glückliche Sonntage zu zweit im Bett wach rufen.(Link zum Song)
13. Phosporescent – Song for Zula (Folk|USA):
Aus den dunkelsten und
hoffnungslosesten Momenten entsteht oft die beste Musik. So auch
Muchacho, dass gleichzeitig euphorische und melancholische
Folk-Meisterwerk von Phosphorescent. An dessen Anfang steht der
wunderbare Song for Zula, in dem sich Matthew Houcks, kratzige,
erdige Stimme mit der Streicherlastigen, erhabenen Melodie zu einem
zum weinen schönen Stück Musik zusammen fügt.(Link zum Song)
12. James Blake – Retrograde (Dub Step|England): Nach
einem wenig überwältigenden Konzert und der medialen James
Blake-Übersättigung habe ich es immer noch nicht geschafft sein
neues Album ganz zu hören, doch zum Glück lief die erste Single
Retrograde vor ein paar Monaten zufällig nebenher...die übliche
Fragilität und Melancholie von Blakes Stimme wird hier um eine nie
zuvor gehörte Leidenschaft und Kraft bereichert, die auch in den
fast schon heulenden Synths ihre eindrucksvolle Entsprechung findet.(Link zum Song)
11. Altar of Plagues – Burnt Year (Black Metal|Irland):
Der Furcht
einflößendste Song des Jahres steckt gleichzeitig voll greifbarer,
alles verdunkelnder Verzweiflung und wilder, atemloser Musik, die
nach Weltuntergang klingt. Ein atmosphärisches Meisterwerk
in nicht einmal 5 Minuten.(Link zum Song)
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10. Chvrches – Recover (Electro Pop|Schottland): Drei
Veteranen der Glasgower Indie/Post Rock-Szene machen plötzlich
Electro Pop und werden daraufhin plötzlich vollkommen zu Recht als das nächste große Ding gehandelt. Lauren Mayberrys Stimme und die dichten
Synthie-Teppiche sind gleichzeitig Balsam für die Seele und Futter
fürs Tanzbein. Und so zeigen Songs wie Recover, dass auch Tiefe und
Hirn in tanzbaren Popsongs stecken kann.(Link zum Song)
9. Soap&Skin – Sugarbread (Piano/Experimental|Österreich):
Wunderschöne Klaviermusik oder
stampfende elektronische Klangwelten, zärtliche Trauer oder
bombastische Verzweiflung – Das sind die Pole von Anja Plaschgs
Musik. Auf Sugarbread vereint sie Beides problemlos zu einem
stampfenden Song-Ungetüm in deren Mitte die Österreicherin zwischen
Chor und Soundwänden schreit, singt und wieder einmal mühelos das
Herz des Zuhörers packt und nicht mehr los lässt.(Link zum Song)
8. Conquering Animal Sound - A Noise Remains (Electro Pop|Schottland):
Auf einem oft so warm und zärtlich klingenden Album wie On Floating
Bodies sticht A Noise Remains als düsteres und kühles Highlight hervor.
Die übliche pulsierende Unruhe im Sound der Glasgower lässt hier genug
Raum für unheimliche, ebenso wie äußerst majestätische Klänge und
natürlich Sängerin Annekes riesige Stimme.(Link zum Song)
7.
Laura Marling – Little Love Caster (Folk|England): Es
ist schwierig einzelne Songs aus Laura Marlings neuem Album heraus zu
greifen, da vieles ineinander fließt, sich aufeinander bezieht und
generell musikalisch und textlich eine Geschichte erzählt. Little
Love Caster sticht heraus, weil es der Ruhepol zwischen zwei der
aufregendsten Songs des Album ist und gerade wegen seiner zurückhaltenden,
aber hypnotischen Grundstimmung zum Aufhorchen zwingt. Marling klingt
düster und sexy wie selten und die fast Flamenco-artige Gitarre ist
eine fantastische Bereicherung für ihren Sound.(Link zum Song)
6.
Frightened Rabbit – Nitrous Gas (Folk|Schottland): Das
aktuelle Album von Frightened Rabbit verbindet die emotionale Wucht
von Midnight Organ Fight mit der musikalischen Wucht von The Winter
of Mixed Drinks. Am besten gefällt mir dann aber doch das traurigste
Stück des Albums, das wie ein wunderschöner Schlag in die
Magengrube klingt, aber trotzdem nicht auf ein klein wenig Hoffnung verzichtet.(Link zum Song)
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5.The Knife – A Tooth for an Eye (Synth Pop|Schweden):
Das neue The Knife-Album ist
schon ein ziemlicher Brocken und auf den ersten Blick nicht wirklich hörerfreundlich. Doch nach einiger Zeit offenbaren sich plötzlich
jede Menge ungewöhnliche, große Songs und es fällt schwer sich zwischen ihnen zu entscheiden. A Tooth for an Eye ist ein guter, weil
eingängiger Einstieg in das Album, vermischt aber den unbestreitbaren Pop Appeal
bereits mit einem deutlich größeren Sound und zeigt eindrucksvoll die
Ambitionen des schwedischen Duos.(Link zum Song)
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4. Run the Jewels – Banana Clipper
(feat. Big Boi)(Hip Hop|USA): El-P hat
letztes Jahr das Album von Killer Mike produziert und aus dieser
unerwarteten Partnerschaft entstand nicht nur ein fantastisches
Rap-Album, sondern auch eine echte Freundschaft. Da ist ein
gemeinsames Album nur logisch und Banana Clipper, der zweite vorab veröffentlichte Song, ist schon einmal gigantisch. El-P und Killer Mike werfen sich vor der Kulisse einer Hyper-aggressiven Produktion
so beeindruckend die Bälle zu, dass selbst ein so hochkaraätiger
Gast wie Big Boi (Outkast) zu luxuriösem Schmückwerk verkommt.(Link zum Song)
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3. Lady Lamb the Beekeeper – You
Are the Apple (Folk|USA): Aly Spaltro ist
erst 23 Jahre alt und singt auf ihrem lang gediehenem Debütalbum
mit schonungsloser Ehrlichkeit über ihre Gefühlswelt
als 18, 19-Jährige. Die Musik, die sie im Alleingang geschrieben
hat, schlägt dazu wilde Haken und steht der explosiven Gefühlswelt
der Texte in nichts nach. Der größte Star auf You are the Apple,
wie auf dem ganzen Album, ist aber Spaltros gigantische Stimme, die
mit Zeilen wie „I still need your Teeth 'round my organs!“ alles
zum verstummen bringt und eine ganze Band plus Orchester verblassen
lässt.(Link zum Song)
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2.
Deafheaven – Dream House (Black Metal|USA): Der
Moment nach einigen Sekunden in Dream House als das Schlagzeug
einsetzt und den Song in eine neue Umlaufbahn versetzt, ist schon
fantastisch genug um aus diesem Song ein Meisterwerk zu machen. Doch
Deafheaven steigern sich in den nächsten 9 Minuten zu immer neuen
Höhen und machen Dream House zu einem euphorisierenden,
orgiastischen Hörerlebnis. Auf dem Papier ist das zur Hälfte Black
Metal, doch die vielen Post-Rock-Crescendos und Shoegaze-Einflüsse,
sowie die erhebende Grundstimmung machen den Song erst
Recht zu einem überwältigenden Hörerlebnis.(Link zum Song)
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1. Waxahatchee – Peace and Quiet (Folk|USA):
Cerulean Salt besteht aus sehr
unterschiedlichen Songs, die eine auf den ersten Blick täuschende
Einfachheit gemeinsam haben. Doch Katie Crutchfield ist eine
Meisterin dieser speziellen Kunst und schafft es mit wenigen
Mitteln, aber einer unbeschreiblichen emotionalen Wucht und
erfrischenden Ehrlichkeit allen Songs wunderbares Leben einzuhauchen.
Die direkten, aber doch zutiefst poetischen Texte tun ihr übriges um
aus einem kleinen melancholischen Gitarren-Lied wie Peace and Quiet
etwas ganz Besonderes zu machen.(Link zum Song)
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